Musik verbindet Menschen über Kontinente und Jahrhunderte hinweg. Sie appelliert zuerst an die Emotionen, kann also ein Schlüssel für die Vorstellungswelten vergangener Zeiten sein und zugleich ist sie ein scheinbar vertrautes Medium, das überall in der Alltagswelt verfügbar ist.
Auf diese Kombination von Potenzial und Zugänglichkeit baut das vorliegende Buch. Es zeigt, wie sich Musik als eine ernstzunehmende und bedeutsame Quelle in den Geschichtsunterricht integrieren lässt, ohne dass dazu Notenkenntnisse erforderlich wären. Ein Methodenpool sowie zahlreiche Unterrichtsvorschläge systematisieren diese Überlegungen für die schulische Praxis.
Зміст
Vorwort und Dank
Einleitung
Theoretisch-Methodisches: Musik als historische Quelle – Gegenstand und Analyse
1. Noten, Texte, Klänge: Zur medialen Verfasstheit musikalischer Quellen
1.1 Primärquellen und Begleitquellen
1.2 Musik in Text- und Bildquellen
1.3 Musik als Klangquellen
1.4 Historische Musik: Ein kurzer Blick zwischen die Disziplinen
2. Musik, Geschichtsunterricht und Emotionen
2.1 Emotionen und Gefühle als historische Kategorie: Eine Definition
2.2 Emotionen und historisches Lernen
2.3 Musik und historische Emotionen
3. Musik als historische Quelle: Analyseraster
3.1 Beschreibung und Charakterisierung
3.2 Das musikalische Produkt: äußere und innere Quellenkritik
3.3 Die musikalische Praxis: Aufführungen
3.4 Zeitgenössische Wahrnehmung und Wirkung
3.5 Interpretation: Sinnvolle historische Fragestellungen
4. Guter Geschichtsunterricht und Musik
4.1 Historische Lieder und die Erarbeitung ‘fachspezifisch bedeutender Themen’
4.2 Schüler*innenorientierung als zentrales didaktisches Prinzip
Historisches: Eine kleine Geschichte des Singens
1. ‘Und stets ein frohes Lied erklingt’: Gesang als Glücksversprechen
2. Das ‘staatsordnende Medium’: Gesang und politische Erziehung
3. ‘Bildungsmacht Musik’: Das 19. Jahrhundert
4. ‘Mann der Arbeit aufgewacht und erkenne deine Macht’: Singen in politischen Gemeinschaften
5. ‘Klampfen schwirren und Geigen klingen’: Jugendliches Singen und Ideologie im 20. Jahrhundert
6. ‘Sei wachsam, sing nicht’: Vom Singen und Nichtsingen in der Bundesrepublik Deutschland
7. Das Lied: Systematisierungsvorschläge
7.1 Die W5-Systematik
7.2 Die zentralen Liedgattungen des 18. bis 20. Jahrhunderts
7.2.1 ‘Komm lieber Mai und mache’: Volkstümliche Lieder
7.2.2 ‘Song von den brennenden Zeitfragen’: Politische Lieder
7.2.3 ‘Ein bisschen Frieden’: Populäre Lieder
Unterrichtspraktisches
1. Bevor es richtig losgeht: Inhaltliche und pragmatische Kriterien der Liedauswahl
2. Methodenpool
2.1 Methoden für Stundeneinstiege
2.1.1 Produktive Irritation: Nationalhymne einmal anders
2.1.2 Höreindrücke visualisieren: Standardisierte Verfahren
2.1.3 Das vergleichende Hören: Nicht standardisierte Verfahren
2.2 Methoden für die Erarbeitungsphase
2.2.1 Take-Away-Botschaften formulieren
2.2.2 Liedbiografien
2.2.3 Perspektiven hörbar machen: vergleichende Hörprotokolle
2.2.4 Pars pro toto: Bandbiografien oder Musikerbiografien
2.2.5 Zuordnen/Matching
2.2.6 Personenaufstellung oder Gruppenaufstellung
2.3 Methoden für die Vertiefung und Urteilsbildung
2.3.1 Definieren
2.3.2 Kreatives Schreiben
2.3.3 Historische Konflikte in Musik aushandeln
2.3.4 Kommentieren und Rezensieren
2.3.5 Ein Musikvideo drehen
2.3.6 Geschichte hören: Radiofeatures gestalten
3. Unterrichtsbeispiele
3.1 ‘Es wurden Arbeiter gerufen, doch es kamen Menschen an.’: Arbeitsmigration nach Deutschland zwischen den 1960er und 1980er Jahren
3.1.1 Methodisch-Didaktische Vorüberlegungen
3.1.2 Historischer Kontext
3.1.3 Aufgabenvorschläge
3.1.4 Materialien
3.2 Die Gründung und Etablierung der beiden deutschen Staaten im Spiegel ihrer Hymnen (1949/1950)
3.2.1 Methodisch-didaktische Vorüberlegungen
3.2.2 Historischer Kontext
3.2.3 Aufgabenvorschläge
3.2.4 Materialien
3.3 Typisch!? Gender und Geschlecht: Rollenbilder im Wandel des 19. und 20. Jahrhunderts
3.3.1 Methodisch-didaktische Vorüberlegung
3.3.2 Historische Kontexte
3.3.3 Aufgabenvorschläge
3.3.4 Materialien
Anmerkungen
Anhang
Про автора
Juliane Brauer, Dr., ist Professorin für Geschichtsdidaktik an der Stiftung Universität Hildesheim