Bewegen Ideologien und Werte die Politik? Sind es wirtschaftliche und militärische Interessen, die die Welt lenken? Oder spielen auch Faktoren auf individueller Ebene – psychologische, gar biochemische – eine bedeutende, bislang unterschätzte Rolle?
Nach wie vor sind es Menschen, die Politik gestalten, Kriege anzetteln, für Revolutionen bereit sind, ihr Leben zu lassen. Und historisch belegt ist, dass etwa Revolutionen und Umbrüche besonders häufig von einer bestimmten Bevölkerungsgruppe getragen werden: jener der jungen Männer. Ist es denkbar, dass soziale und wirtschaftliche Faktoren als alleiniges Erklärungsmodell für politische Umbrüche nicht ausreichen?
Jenseits von populistischem Biologismus und Determinismus muss die Frage erlaubt sein, welche Auswirkungen der Mikrokosmos der menschlichen Biochemie auf den Makrokosmos gesellschaftlicher Strukturen hat. Karin Kneissl, renommierte Expertin für internationale Beziehungen, wagt sich an eine provokante gesellschaftspolitische Fragestellung.
Про автора
Karin Kneissl war bis 1998 im Diplomatischen Dienst der Republik Österreich und ist seither freischaffend tätig. Sie schreibt u.a. als unabhängige Korrespondentin (Die Presse, NZZ) und ist gern gesehener Gast für politische Analysen im ORF. Sie unterrichtet in Wien und Beirut im Bereich internationale Beziehungen, v.a. Energiepolitik und Nahost, und hat zwei wirtschaftspolitische Sachbücher verfasst (Die Gewaltspirale, Der Energiepoker).