In erzählerischer und essayistischer Manier blickt Michael Großek bereits wenige Jahre nach dem Mauerfall zurück auf die Teilung Deutschlands, die Zeit des Kalten Krieges, schließlich auf die deutsche Einheit und die Entwicklung Europas. Als West-Berliner war er nahe am Geschehen, als politisch Interessierter geht er den Gründen der Wiedervereinigung und ihren Folgen nach, als Fabulierer spekuliert er, was möglich sein könnte. Bei allem Jubel der Deutschen 1989 bei der Öffnung der Mauer – das Verschwinden der einstigen Schutzmächte war auch ein Verlust: menschlich, politisch und kulturell.
Про автора
Michael Großek, 1955 in Berlin-Tempelhof geboren, lebte 30 Jahre in Kreuzberg, einem durch den Checkpoint Charlie in allen Teilen der Welt berühmt gewordenen Stadtbezirk. Die gleichzeitige Nachbarschaft zum Zentralflughafen Tempelhof förderte seine Faszination und Nähe zur Fliegerei sowie zu den Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte. Dass sich immer alles ändern wird, ist eine wesentliche Maxime, die ihn in seinem Erstlingswerk als Querdenker mit philosophischem Anspruch ausweist. Dabei liegt die Trefferquote seiner Prognosen im Bereich des Außergewöhnlichen, wie z. B. die Wette über den vorhergesehenen Fall der Berliner Mauer. Er selbst beschreibt seine Betrachtungsweise der Dinge gerne ironisch als real politisierenden Sarkasmus.