Wir leben unter Bedingungen einer Wiederkehr der Religion. Die damit verknüpften Herausforderungen hat Hegel als einer der ersten Denker der Moderne bereits verinnerlicht. Jede Religionsphilosophie habe nach dem „Tode Gottes“ anzusetzen; denn die Vernunft könne, so Hegel, sich nur selbst verstehen, wenn sie die Religion in die eigene Bewegung des Geistes mit einbezieht. Aufhebung und Bewahrung sind demnach die noblen Insignien des Begreifens, die die komplementäre Verschränkung von Philosophie und Religion von ihrem Innersten her durchmessen. In dem hier anzuzeigenden ersten Band der Reihe ‘Neue Horizonte der Religionsphilosophie’ wird diese Denkbewegung Hegels hermeneutisch nachvollzogen und systematisch reflektiert, um Hegels Einsichten auch für die gegenwärtigen Debatten um das rechte Verhältnis von Vernunft und Religion, von Gott und Säkularität fruchtbar zu machen.
Зміст
Einleitung: Religionsphilosophie nach Hegel.- I Hermeneutische Zugänge.- Die Notwendigkeit der Rede von Gott nach der Aufklärung.- Die Religion als Form und Inhalt in Hegels absolutem Geist.- Hegels philosophische Theologie. Die Kernthesen seiner rationalen Rekonstruktion der christlichen Dogmatik.- Arbeitsteilung in Hegels Religionsphilosophie.- Die Ambivalenz der Hegelschen Philosophie und Religionsphilosophie.- Religion und Selbstbewusstsein.- Prolepse. Zur Rezeption der Religionsphilosophie Hegels bei Wolfhart Pannenberg und seinen Schülern.- II Systematische Perspektiven.- Objektiver Idealismus und Theismus.- Hegels Kritik der Theologiekritik Kants. Zur Frage, worin sie besteht und was man heute noch mit ihr anfangen kann.- Hegels Politische Theologie und ihre säkularistische Alternative.- Menschenwürde bei Hegel. Ein Schnittbereich von Religionsphilosophie und Rechtsphilosophie.- Religionspolitik nach Hegel.- Nicht alles, was heute der Fall ist. Religion und Staat in Hegels Rechtsphilosophie.- Personenregister.- Sachregister.
Про автора
Michael Kühnlein ist Dozent für Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. sowie Lehrbeauftragter für Politische Theorie an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg.
Henning Ottmann war von 1995 bis 2009 Professor für Politische Theorie und Philosophie am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München.