Das neuzeitliche Religionsverständnis hat seine Wurzeln im Humanismus der Renaissance und entwickelt sich im 17. Jahrhundert als ein Mittel zur Befriedung der nachreformatorischen Konfessionen. Im Zuge der Aufklärung gerät die Religion dann in den Strudel der Kritik. Philosophische, soziologische und psychologische Religionskritik ergänzen einander und geben eine vernichtende Prognose: Eine vernünftige Bearbeitung der Defizite werde zur Überwindung der Religion führen. Das Buch führt in die Fülle der unterschiedlichen Positionen zu Religion und Religionskritik ein, dokumentiert exemplarische Texte und stellt durch Interpretationen einen Zusammenhang her, der zu weiterer Vertiefung anregen will.
Neben Klassikern wie Marx, Nietzsche und Freud werden auch weniger bekannte Positionen wie beispielsweise die Luhmanns vorgestellt.
Rezensionen
[…] [Ein] in vieler Hinsicht bemerkenswertes Arbeitsbuch. Sein hoher Wert steht außer Frage.
Salzburger Theologische Zeitschrift 2011 – Gregor Maria Hoff
„[…] Eine anspruchsvolle Lektüre, die sich auch als Nachschlagewerk auf jeden Fall lohnt.“
Deutschlandradio „Tag für Tag“. Januar 2012
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Зміст
Vorwort 9
§ 1 Annäherungen an den neuzeitlichen Religionsbegriff 11
1. Ein grundlegender Bedeutungswandel 11
1.1 Religio – das vorneuzeitliche Religionsverständnis 11
1.2 Die Entdeckung des Menschen – der Renaissance-Humanismus 13
1.3 Ansätze zu einem neuen Verständnis 15
2. Zum Problem der Definierbarkeit von Religion 17
2.1 Definitionen 17
2.2 Wie sinnvoll ist eine Definition von Religion? 21
§ 2 Die Kritik der Religion 25
1. Die Aufklärung 26
2. Thomas Hobbes 28
3. Baruch de Spinoza 31
4. John Locke 34
5. John Toland 37
6. Voltaire 40
7. Jean-Jacques Rousseau 43
8. Gotthold Ephraim Lessing 46
9. Immanuel Kant 49
10. Der Idealismus 53
10.1 Johann Gottlieb Fichte 53
10.2 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 57
11. Kurze Zwischenbilanz 60
§ 3 Die theologische Rezeption der Aufklärung 63
1. Die Neologie 64
1.1 Friedrich Germanus Lüdke 65
1.2 Johann Joachim Spalding 68
1.3 Johann Salomo Semler 70
2. Der Rationalismus 73
2.1 Hermann Samuel Reimarus 74
2.2 Heinrich Eberhard Gottlob Paulus 77
3. Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher 80
4. Philipp Konrad Marheineke 88
5. Kurze Zwischenbilanz 91
§ 4 Die Religionskritik 95
1. Eine vorläufige Begriffsbestimmung 95
2. Die philosophische Religionskritik 98
2.1 Religionskritik in der Antike 98
2.2 Die Aufklärung 99
2.3 Auguste Comte 111
2.4 Ludwig Feuerbach 114
2.5 Max Stirner 121
2.6 Friedrich Nietzsche 123
2.7 Philosophische Religionskritik im 20. Jahrhundert 129
3. Die gesellschaftskritische Religionskritik 141
3.1 Moses Heß 141
3.2 Pierre Joseph Proudhon 143
3.3 Karl Marx 146
3.4 Friedrich Engels 149
3.5 Vladimir Iljitsch Lenin 152
4. Die psychologische Religionskritik 153
4.1 Sigmund Freud 154
4.2 Theodor Reik 160
4.3 Wilhelm Reich 162
4.4 Tilmann Moser 164
4.5 Horst Eberhard Richter 166
5. Der radikale Existenzialismus 170
5.1 Albert Camus 170
5.2 Jean-Paul Sartre 175
6. Kurze Zwischenbilanz 177
§ 5 Die Ambivalenz der Religion 183
1. Differenzierungen im Umgang mit der Religion 183
2. Arthur Schopenhauer 185
3. Emile Durkheim 189
4. Max Weber 192
5. Ernst Bloch 196
6. Karl Jaspers 199
7. Karl Löwith 202
8. Kritische Theorie 204
8.1 Max Horkheimer und Herbert Marcuse 205
8.2 Theodor Wiesengrund Adorno 208
9. Víte?zslav Gardavský 211
10. Kurze Zwischenbilanz 214
§ 6 Die funktionalistische Verteidigung der Religion 217
1. Die funktionale Konzentration der Religion 217
2. Die philosophische Verteidigung: Hermann Lübbe 219
3. Die soziologische Verteidigung 222
3.1 Niklas Luhmann 222
3.2 Peter Ludwig Berger 227
4. Die psychologische Verteidigung: Erich Fromm 230
5. Kurze Zwischenbilanz 234
§ 7 Religion als Thema der neueren Theologie 237
1. Theologiegeschichtliche Entwicklung und systematische Typologie 237
2. Religion als fundamentaltheologischer Ausgangspunkt 239
2.1 Religion als frommes Selbstbewusstsein: Friedrich Schleiermacher 244
2.2 Religion als Konstitution der sittlichen Persönlichkeit: Wilhelm Herrmann 245
2.3 Religion als anthropologisches Spezifikum 249
3. Die religionsgeschichtliche Schule 255
3.1 Ernst Troeltsch 255
3.2 Rudolf Otto 259
4. Theologische Religionskritik 263
4.1 Karl Barth 264
4.2 Das religionslose Christentum 272
4.3 Helmut Gollwitzer 280
4.4 Hans-Joachim Kraus 285
5. Theologische Renaissance der Religion 287
5.1 Falk Wagner 288
5.2 Friedrich Wilhelm Graf 292
5.3 Wilhelm Gräb 297
6. Kurze Zwischenbilanz 300
§ 8 Die Religion und die Religionen 303
1. Zivilreligion 303
1.1 Civil Religion: Robert N. Bellah 304
1.2 Problemanzeigen 307
2. Wiederkehr der Religion? 310
2.1 Die Rückkehr der Religionen: Martin Riesebrodt 311
2.2 Problemanzeigen 314
3. Theologie der Religionen 318
3.1 Pluralistische Religionstheologie: John Hick 319
3.2 Problemanzeigen 321
4. Kurzer Ausblick 324
Ausgewählte Literatur 327
Abkürzungen 333
END
Про автора
Prof. Dr. em. Michael Weinrich war Professor für Systematische Theologie, Ökumenik und Dogmatik an der Universität Bochum.