Als Kommandeur der UN-Blauhelme wurde General Roméo Dallaire 1993 nach Ruanda geschickt. Er sollte einen wackeligen Frieden zwischen den verfeindeten Volksgruppen der Hutu und Tutsi sichern. Extremisten in der ruandischen Regierung hatten jedoch längst einen Völkermord geplant und dabei das Zaudern der Vereinten Nationen einkalkuliert. Verzweifelt versuchte Dallaire, den Völkermord zu verhindern. Vergeblich. Mit einem zahnlosen UN-Mandat, einer viel zu kleinen Truppe und miserabler Ausrüstung versehen, von der UNO und den Westmächten im Stich gelassen, blieb ihm und seinen Soldaten kaum mehr übrig, als sich selbst zu verteidigen und dem Abschlachten ohnmächtig zuzuschauen.
Obwohl es Dallaire gelang über 30.000 Menschen das Leben zu retten, erlebte er das Scheitern der UN-Mission als eigenes Scheitern und wäre daran fast zerbrochen. ‘Handschlag mit dem Teufel’ ist der verstörende Augenzeugenbericht eines tragischen Helden.
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Roméo Dallaire, Jahrgang 1946, konnte auf eine Bilderbuchkarriere in der Kanadischen Armee zurückschauen, als er 1993 zum Befehlshaber der UN-Truppen in Ruanda ernannt wurde. Nach der Katastrophe erlitt er einen schweren psychischen Zusammenbruch und konnte erst Jahre später Rechenschaft über das Geschehen ablegen. Sein Erfahrungsbericht bildete die Grundlage für mehrere Filme über den Völkermord. Bei zu Klampen veröffentlichte er »Handschlag mit dem Teufel« (2008).