Wissen, so der Tenor der neueren wissensgeschichtlichen Forschung, wird generiert durch historisch spezifische Strategien der Validierung, Autorisierung, Inszenierung und Ästhetisierung. Solche Strategien lassen sich als Mechanismen der Geltungserzeugung begreifen, durch die Wissen (temporär) als wahr, wertvoll oder gültig ausgezeichnet respektive in seiner Geltung bestritten wird. Wissen und Geltung stehen folglich in einem dynamischen Verhältnis zueinander. Der vorliegende Band nähert sich dieser Konstellation aus interdisziplinärer kulturhistorischer Perspektive. Die Beiträge fokussieren aussagekräftige Fallbeispiele aus Mittelalter und Frühneuzeit und entwickeln Fragen und Analysen, die die historisch spezifischen Dynamiken von Wissen und Geltung sichtbar machen.
In recent years, academic research in many fields in the humanities has focused on the various cultural strategies by which knowledge is produced. Such strategies, ranging from epistemic to aesthetic practices, may be designed to validate and reinforce such knowledge, or, on the contrary, to discredit it. Thus, the production of knowledge is always part of a series of complex dynamics, evolving from the varying attempts to affirm or reject it. Within an interdisciplinary scope, the present volume brings together twelve case studies, ranging from the medieval to the early modern period, which focus precisely on these dynamics.
Про автора
Benjamin Hübbe hat von 2007–2014 Klassische Philologie und Geschichte an der Freien Universität zu Berlin studiert. Von 2014–2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Teilprojekt des »HERA-joint Research Programme: Encounters with the Orient in Early Modern Scholarship« (Warburg Institute London) mit dem Titel »The Linneans and the Bible« und verbrachte in diesem Zuge zwei Jahre in Berlin am Lehrstuhl für Latinistik mit Schwerpunkt Mittellatein von Prof. Dr. Bernd Roling und ein Jahr an der Universität von Jyväskylä, Finnland, am Lehrstuhl von Prof. Dr. Outi Merisalo. Gegenwärtig ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt »Der Aristotelismus in Helmstedt – Die Karriere eines europäischen Paradigmas« an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.