Nicht irgendeine Arbeit, sondern gar eine der »größten Übersetzungstaten […], die für unser Volk geschahen«. So begeistert äußert Thomas Mann sich hier im Jahr 1923 über eine Arbeit des Indologen Karl Eugen Neumann, dessen Übersetzung unter dem vollen Titel ›Die letzten Tage Gotamo Buddhos. Aus dem großen Verhör über die Erlöschung Mahaparinibbanasuttam des Pãli-Kanons‹ kurz zuvor in 2. Auflage im Münchner Verlag R. Piper & Co. erschienen war. Manns Euphorie steht dabei ganz im Zeichen der Zeit, denn die Indologie erfreute sich bereits seit längerem auch im deutschen Sprachraum zunehmender Beliebtheit, da Übertragungen der Sanskrittexte die Lektüre nun auch hier ermöglichten. Der Verleger Reinhard Piper hatte Mann nach Erscheinen eine Ausgabe der Übersetzung schicken lassen, und nutzte den vorliegenden Text, vermutlich ein Ausschnitt aus dem Dankesschreiben, als Werbeschrift – unter anderem im ›Almanach 1904-1924 des Verlages R. Piper & Co. München‹, wo die Besprechung im November 1923 gemeinsam mit fünf weiteren Rezensionen zuerst erschien.
Про автора
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.