Störfälle in technischen Anlagen sind Zufallsereignisse; deshalb kann man sie nicht gänzlich vermeiden. Wohl aber lassen sich die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens und das Schadensausmaß verringern. Im Buch werden ausgehend von Gefährdungen durch Stoffe und Betriebsbedingungen mögliche technische und organisatorische Maßnahmen aufgezeigt, Gefährdungen zu mindern. Qualitative Analysemethoden zum Auffinden von Schwachstellen und zur Erhöhung der Sicherheit sowie Modelle zur Abschätzung von Störfallfolgen werden dargestellt. Die quantitative Bewertung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verbesserung von Anlagentechnik und Sicherheit wird erläutert. Dabei spielen Unsicherheiten eine Rolle; sie folgen aus dem Zufallscharakter des Störfalls und aus Kenntnislücken bei einigen der zu behandelnden Phänomene. Der Leser wird mit Methoden der Störfallsimulation sowie Sicherheits- und Risikoanalysen vertraut gemacht und lernt, Möglichkeiten und Grenzen mathematischer Modellierung einzuschätzen. Als Grundlage sicherheitsrelevanter Entscheidungen wird die Risikoermittlung u.a. auf die Beurteilung der „funktionalen Sicherheit“ und die Bestimmung „angemessener Abstände“ zwischen Industrie und Bebauung angewandt. Zahlreiche ausgearbeitete Beispiele und Fallstudien realer Anlagen und Situationen vertiefen die Inhalte und erleichtern das Selbststudium.
Table of Content
Gefährliche Stoffe und Betriebsbedingungen.- Exotherme und druckaufbauende Reaktionen.- Sichere Auslegung und Betrieb von Anlagen.- Simulation von Störfällen.- Arbeitsschutz und persönliche Schutzausrüstung.- Absicherung durch PLT-Einrichtungen.- Absicherung von Apparaten.- Anlagentechnische Untersuchungen.- Modellierung von Störfallfolgen.- Risikoanalyse und -bewertung.- Funktionale Sicherheit.- Ermittlung angemessener Abstände.
About the author
Ulrich Hauptmanns, Studium und Promotion in Kernreaktorphysik an der TU Berlin, Störfallanalyse zum THTR-300, Gastdozent des DAAD am Lehrstuhl für Verfahrenstechnik der Universität von Oviedo (Spanien), langjährige Tätigkeit bei der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Habilitation an der Ruhr-Universität Bochum für das Gebiet Sicherheit und Zuverlässigkeit technischer Anlagen. Bis 2011 Lehrstuhl für Anlagensicherheit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 12 Jahre lang Mitglied der Störfallkommission und Kommission für Anlagensicherheit. Mitglied einer Gruppe zur Sicherheitsberatung des französischen Umweltministeriums.