Die Gnadenstreitigkeiten des 16. und 17. Jahrhunderts bilden die entscheidende geistesgeschichtliche Auseinandersetzung der frühen Neuzeit. Sie führen vor Augen, wie die katholische Theologie zum letzten Mal aus eigener rationaler Anstrengung heraus die christliche Welt zu polarisieren verstand, indem sie – gespalten in die Lager von Molinisten, Augustinisten und Thomisten – das Wirken der göttlichen Gnadenhilfe zu erklären versuchte.
Die hier versammelten Editionen zweier bisher unbekannter Jesuitentheologen, Diego Paez und Diego Marmol, verfolgen den Gang der spanischen Jesuitentheologie im 17. Jahrhundert und bereichern dadurch auch die Geschichtsschreibung der neuzeitlichen Philosophie. Ein Dossier über Gregor von Valencia gibt weiteres Material an die Hand, um Kontinuität und Diskontinuität dieser Entwicklung zu untersuchen.
Herausgeber Prof. Dr. Ulrich L. Lehner,
Professor für Kirchen- und Theologiegeschichte der Neuzeit
an der Marquette University in Milwaukee (USA).
Rezension in: Zeitschrift für Katholische Theologie 130 (2008): 263-264 [Lothar Lies SJ].
Weitere Rezension von Band 2 in: Archivio Teologico Granadi no 70 (2007): 267-68 [P. Olivares].
Weitere Rezension von Band 2 in: Archiv für Reformationsgeschichte Jahrgang 38 – 2009 [Conrad].
Table of Content
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers
DIEGO DEL MÁRMOL SJ. (1590-1664)
Tractatus De Auxilio efficaci divinae Gratiae, ac eius cum libero arbitrio creato concordia eingeleitet, herausgegeben und kommentiert von Sven K. Knebel.
DIE GNADENTHEOLOGIE DES DIEGO PAEZ SJ († 1582) eingeleitet, herausgegeben und kommentiert von Johannes Stöhr.
Dossier GREGOR VON VALENCIA (1549-1603)
De Scientia Dei, et de Praedestinatione Theses bipartitae.