Die freie Übersetzungspraxis hat während der Frühen Neuzeit und bis weit nach 1800 ein umfangreiches Gattungsspektrum ausgebildet, das systematisch und historisch unzureichend erfasst ist. Ihre Beschreibung wird dadurch verkompliziert, dass in der Goethezeit auf Beobachtungs- (Theorie) und Beurteilungsebene (Kritik) die Übersetzung zunehmend dazu verpflichtet wurde, ein Original zu vertreten. Die klassisch-romantische Epoche hebt sich daher von der frühneuzeitlichen nicht hauptsächlich durch eine erhöhte Übersetzungsfrequenz ab, sondern vor allem durch die Spannung zwischen dem alten, bis in die Antike reichenden Nachahmungsparadigma und der neuen, sich gerade etablierenden Originalitätsemphase.
Der vorliegende Band geht von der Feststellung aus, dass die interlinguale literarische Praxis der Goethezeit noch im Bann frühneuzeitlicher Prinzipien steht. Ziel ist es, von der historischen Beschreibung repräsentativer Übersetzungsformen ausgehend – also induktiv und empirisch – eine Theorie dieser praktischen Interlingualität zu entwerfen. Das Verbindende dieser Praxis ist ein Begriff von translatorischer Kreativität, der die Übertragung als ein Ausdrucksmedium versteht, das die Möglichkeit enthält, durch die Vermittlung neuer Inhalte und Formen an der literarischen Kommunikation teilzunehmen.
Alexander Nebrig & Daniele Vecchiato
Kreative Praktiken des literarischen Übersetzens um 1800 [PDF ebook]
Ubersetzungshistorische und literaturwissenschaftliche Studien
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Ubersetzungshistorische und literaturwissenschaftliche Studien
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Ngôn ngữ tiếng Đức ● định dạng PDF ● Trang 336 ● ISBN 9783110542202 ● Biên tập viên Alexander Nebrig & Daniele Vecchiato ● Nhà xuất bản De Gruyter ● Được phát hành 2018 ● Có thể tải xuống 3 lần ● Tiền tệ EUR ● TÔI 6966267 ● Sao chép bảo vệ Adobe DRM
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