Die Philosophiedidaktik ist eine herausfordernde Disziplin. In ihrer Aufgabe als Vermittlungs- und Reflexionswissenschaft muss sie Entwicklungen der aktuellen Philosophie berücksichtigen, auf die komplexen Veränderungen unserer Lebenswelt reagieren, die Herausforderungen des Lernorts Schule ernst nehmen und die Erkenntnisse wesentlicher Bezugsdisziplinen einbeziehen. Diese Vernetzungsaufgabe verlangt nach systematischen philosophiedidaktischen Untersuchungen für die Lehrkräfteausbildung.
Ziel dieses Bandes ist die Analyse und Diskussion der philosophischen, fachdidaktischen und bildungstheoretischen Fragestellungen einer Reihe komplexer Herausforderungen, die für die Ausbildung an der Hochschule, im Referendariat sowie in der Fort- und Weiterbildung wirksam werden: Welche Rolle kann und soll philosophische Bildung in inter- und transdisziplinären Bezügen spielen, wie z.B. bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung oder in einem Bildungslabor? Wie kann und sollte Philosophieren mit Kindern praktiziert werden? Wie kann und sollte mit der Forderung nach Inklusion umgegangen werden? Ist problemorientierter Unterricht der Goldstandard philosophischen Unterrichtens oder nicht? Auf diese und weitere Fragen geben die Beiträge der Autor*innen Antworten und Lösungsvorschläge, in denen alte und neue Kontroversen sichtbar werden. Der Band versteht sich als Beitrag zu lebendigen Grundsatzdiskursen, die ein Fundament liefern für die Entwicklung eines zeitgemäßen Philosophie- und Ethikunterrichts.
Mục lục
I. Einleitung (Bussmann).- II. Theoretisch-konzeptionelle Beiträge.- Zum spannungsreichen Verhältnis zwischen Philosophie- bzw. Ethikdidaktik und Bildung für nachhaltige Entwicklung (Florian Wobser).- Philosophische Fallstricke beim Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (Johannes Abel).- Philosophie als hypoleptisches Geschehen (Tom Wellmann).- Moralische Meinungsverschiedenheiten und moralische Bildung – was ist das Problem? (Dominik Balg).- Wertevermittlung im Philosophie- und Ethikunterricht? Intellektuelle Tugenden und kognitive Emotionen (David Lanius).- Von anderen divergieren können. In Richtung einer post-pragmatistitschen Philosophiedidaktik? (Stefano Franceschini).- III. Beiträge zur Ausbildungs- und Unterrichtspraxis.- Philosophieren Mit Kindern .- Abstraktes Denken anregen durch Kürzesttexte? – Ergebnisse einer empirischen Studie (Ellen Möller).- Philosophieren mit Kindern – alles für die Katz? (Tobias Gutmann).- Inklusion und Exklusion.- Philosophieren als Sache fürjeden(?) – Überlegungen zu einer sonderpädagogisch reflektierten Philosophie- und Ethikdidaktik (Patrick Maisenhölder und Lynn Hartmann).- Schulische Macht und die Macht der Schule (Hannah Holme).- Zur Inklusion von Philosoph*innen in den (Schul-) Kanon – eine trilemmatische Perspektive (Sophia Hohmann).- Unterrichtsgestaltung.- Unterrichten auf der Höhe der eigenen Inkompetenz: Probleme ‚problemorientierten‘ Unterrichtens (Christoph Paret).- Urteilskraft und Lehrkunst. Kants impliziter Beitrag zum Verständnis des Lehrens (Michael Städtler).- VI. Ausblick.- Zentrale Fragestellungen für Forschung und Lehre (Bussmann).
Giới thiệu về tác giả
Bettina Bussmann ist Professorin für Philosophie und Philosophiedidaktik an der Universität Salzburg.