Das Nagoya-Protokoll gegen Biopiraterie stellt eine wichtige Errungenschaft in der internationalen Biodiversitätspolitik dar. Das Buch stellt ein Konzept vor, wie das Protokoll in der EU und ihren Mitgliedstaaten hätte wirkungsvoller umgesetzt werden können. Anders als die geltende EU Verordnung Nr. 511/2014 beruht es nicht auf einem weichen Pflichtenkonzept, sondern knüpft europäische und mitgliedsstaatliche Zulassungsverfahren an den rechtmäßigen Erwerbs von biologischen Ressourcen („Huckepackverfahren“).
Der Wert des Buchs liegt in zweierlei. (1) Die Studie hält die Idee wach, dass eine andere Umsetzung möglich ist: weniger bürokratisch, mit geringerem Vollzugsdefizit. (2) In rechtlicher Hinsicht zeichnet sie das Tableau der geregelten Nutzungsverfahren von biologischen Ressourcen nach. Jenseits der einfachen Nutzungsgenehmigung an einen einzelnen Betreiber zeigt sich eine Vielgestaltigkeit, die die Struktur der modernen, international vernetzten Industriegesellschaft abbildet.