Mit diesem Buch stellt Diana Pflichthofer die nicht selten geleugnete oder verdrängte reale Situation der Psychoanalyse ins Offene und integriert die Vielfalt der Praxis in die Theorie. Sie befasst sich erstmals ausführlich mit den technischen Regeln Freuds und ihrer Rezeption. Methodisch zentral sind dabei Wittgensteins bisher vernachlässigter Begriff des ‘Sprachspiels’ und das Moment der Selbstreflexion – sowohl des einzelnen Analytikers als auch der Fachwissenschaft im Ganzen.
An historischen und aktuellen Beispielen werden Zielsetzungen, Behandlungskonzepte und Regelwerke auf ihre theoretische Begründung sowie ihre praktische Umsetzung hin beleuchtet. Einerseits bietet das Buch einen guten Überblick über die Geschichte der technischen Regeln, andererseits werden darin neue Gedanken zur psychoanalytischen Praxis zur Diskussion gestellt. Somit werden sowohl Ausbildungskandidaten als auch erfahrene Kollegen angesprochen sowie alle diejenigen, die Freude und Interesse am psychoanalytischen Denken und Diskurs haben.
Mục lục
Inhalt
Einleitung
‘Doktor Freud’ – Begegnung mit einem ‘Kapazunder’
I. Das Sprachspiel Psychoanalyse und seine Regeln
Ein Treffen mit Wittgenstein – ‘Ein psychoanalytisches Problem hat die Form: ›Ich kenne mich nicht aus‹’
Regeln folgt man nur in der Praxis
Das Spiel beginnt …
… und hat ein Ende?
Exkurs: Spiel-Regeln der Lehranalyse
Im psychoanalytischen Sprachspiel gelten unterschiedliche Regeln …
… und der Analysand befolgt sie nicht
Die Psychoanalytikerin muss den Regeln folgen …
… aber woher weiß sie, welchen Regeln sie zu folgen hat und wie das geht?
Das Spiel in der ersten Minute verloren
‘Make up the rules, as we go along?’
Die Aneignung von Regeln …
… beginnt mit ‘Abrichtung’
‘Der harte Felsen’
Psychoanalyse lernen
Gemeinsame Psychoanalyse-Regeln?
II. Der ‘Witz des Spiels’
Verfolgen Psychoanalytikerin und Analysand dasselbe Ziel?
Soll es den Patienten besser gehen?
‘Spielzüge’
Ist die Psychoanalyse ein Heilverfahren?
‘Die Seele der Übertragung’
III. Das Wagnis der Selbstreflexion – Versuch der Verständigung
Andere Aspekte sehen – sich zeigen
Hat die Kollegin Recht? – Beweisen kann sie es jedenfalls nicht
Klinische Falldiskussionen – Angriffe auf die Identität?
Verstehen – ‘halb Denken, halb Seherlebnis’
IV. Freuds Spielregeln
Die Idealisierung des väterlichen Gesetzes …
… und seine Entwertung
Behandlungsindikation
Kontraindikationen
Vorbereitung und Einleitung der Behandlung – Vierzehn Tage zur Probe und Aufklärung
Verstrickungen – Analytiker und Patient kennen sich bereits
Zeit und Geld
Exkurs: Stundenmiete – Auf die Spitze getrieben
Die Frequenz
Regeln für die Patienten
Regeln für den Analytiker/die Analytikerin
Exkurs: Geschenke
Erziehung – Angenommene Kinder
Aktive Technik?
Taktgefühl – Risiken und Nebenwirkungen einer Psychoanalyse
Gleichschwebende Aufmerksamkeit
Kurzer Exkurs: Stundenprotokolle
Lehranalyse
V. Das Ende der Analyse und die postanalytische Beziehung
Das Ende – Oder: Von einem, der auszog das Leben zu lernen
‘Danach’ – Die postanalytische Beziehung
Literatur