In den letzten Jahren häuften sich Berichte über den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Kontext von Institutionen. Auch der Sport blieb von diesen Straftaten nicht verschont. Das derzeit bekannteste Beispiel bildet der ehemalige schwedische Hochsprung Weltrekordler und Weltmeister Patrick Sjöberg, der in seinen Memoiren davon berichtet, als Kind/Jugendlicher über Jahre von seinem Trainer sexuelle Gewalt erfahren zu haben.
Der Sport ist ein wichtiger Bestandteil im Leben von vielen Kindern/Jugendlichen und dient in vielfältiger Weise deren Sozialisation. Es ist daher unabdingbar den Kinderschutz in diesem gesellschaftlich relevanten Bereich strukturell zu gewährleisten. Die Dachorganisationen des deutschen Sports haben dieses Problem erkannt und sind bemüht ihre Fachverbände entsprechend zu sensibilisieren.
Diese Studie beschäftigt sich mit den aktuellen nationalen Entwicklungen des Schutzes vor der Kindeswohlgefährdung des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen, im Rahmen des organisierten Sports. Der Autor diskutiert die vorgeschlagenen Maßnahmen des Deutschen Olympischen Sportbundes/ der Deutschen Sportjugend und untersucht die Umsetzung in den einzelnen Sportfachverbänden. Am konkreten Beispiel des Berliner Fußballverbandes zeigt der Verfasser positive Ansätze ebenso auf, wie weiterhin vorhandene strukturelle Probleme. Aufgrund der knappen Literaturlage werden Interviews mit Praktiker Innen verschiedener professioneller Institutionen des Kinderschutzes, Sportfunktionären und Fußballtrainer Innen genutzt. Eine standardisierte Mailanfrage an die Sportfachverbände ergänzt die Datenlage.
Giới thiệu về tác giả
Fred Krüger wurde 1961 in Berlin geboren. Er trieb als Kind und auch als Erwachsener Sport im Verein. Nach seiner Ausbildung zum Diplom-Sozialpädagogen (FH), wurde er im Rahmen seiner Tätigkeiten in der psychiatrischen Versorgung und in einem Kinderheim, mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen konfrontiert. Aufgrund dieser Erfahrungen arbeitete er von 1996 bis 2009 als Therapeut und Supervisor (Ausbildung nach Standards der DGSv), in der auf sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen spezialisierten Berliner Beratungsstelle „Kind im Zentrum – EJF g AG“. Hier veröffentlichte er als Mitherausgeber, unter seinem Ehenamen Meyerhoff, das Buch „Sichere Orte für Kinder“ (S.Kroll; F.Meyerhoff; M.Sell; 2003; Eigenverlag BDJA), welches sich thematisch mit dem Schutz offener Einrichtungen vor pädophilen Übergriffen beschäftigt.
Im Jahr 2012 schloss er sein Studium der „Bildungswissenschaften- Organisation und Beratung“ an der TU- Berlin ab. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit bietet er Fortbildungen zu verschiedenen Themen aus dem Bereich des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen an.
Die Idee zu dieser Studie über sexuellen Missbrauch im Sport, speiste sich einerseits aus den Erfahrungen des Autors in der Arbeit der Beratungsstelle und andererseits aus der Sportbegeisterung seiner Kinder, Simon und Raphael, denen ein besonderer Dank gilt.