Der Band interveniert in die gegenwärtigen Debatten um Geltung und Genese des Sozialstaates. Es geht zunächst darum, die Verbindungslinien zwischen den großen religiösen Transformationen im Europa des 16. Jahrhunderts (Reformation) und der Herausbildung moderner Sozialstaaten zu analysieren. Es zeigt sich: Religion matters. Sodann konzentriert sich der Band auf Gegenwart und Zukunft: Wie steht es um den Sozialstaat heute? Aus globaler Perspektive gesehen erscheint er durchaus nicht als der selbstverständliche Weg in die Moderne. Manche der klassischen Sozialstaaten, wie beispielsweise Großbritannien, scheinen diesen Entwicklungspfad bereits zu verlassen. Zudem wandelt sich der Sozialstaat und reagiert auf veränderte Bedürfnislagen, insbesondere was Prozesse der Individualisierung und der Veränderung von Gender-Strukturen betrifft, bleibt aber doch seinen durchaus moralischen Begründungen verpflichtet.
Dieser Band versammelt Beiträge einer Tagung in Berlin zum Thema „Protestantische Ethik und moderner Sozialstaat: Fernwirkungen der Reformation“ im April 2014.
[Legitimacy of the Welfare State
Religion – Gender – Neoliberalism]
This volume contributes to the current debates on the historical evolution and the legitimacy of the welfare state. This initially means exploring the lines of connection between the major transformations in 16th century (Reformation) and the formation of modern welfare states. What is shown: Religion matters. Then the volume concentrates on the present-day situation and the outlook for the future. How do things stand today with regard to the welfare state? From a global point of view it does not by any means appear to be regarded as a matter of course that it represents the way forward into the modern age. Some of the classic welfare states – for example the United Kingdom – appear to have already turned away from pursuing this path. And the welfare state is undergoing constant metamorphoses, and has to react to situations of changing need, especially as far as processes of individualisation and gender structures are concerned. But still the welfare state sticks to the moral obligations, which once led to his inception. This volume is a collection of papers given at a conference in Berlin in April 2014 on the subject of “Protestant Ethics and the Modern Welfare State: Late Effects of the Reformation”.
Giới thiệu về tác giả
Gerhard Wegner, Dr. theol., Jahrgang 1953, studierte Theologie in Göttingen und Nairobi. Er ist Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD und apl. Professor für Praktische Theologie an der Universität Marburg, zudem Mitglied in zahlreichen politischen, kirchlichen und diakonischen Gremien – u. a. in der Sechsten Altenkommission der Bundesregierung, dem Beirat des Denkwerks Demokratie, dem Präsidium des Diakonischen Werkes Niedersachsen und dem Beirat zur 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD.