Leni Behrendt nimmt längst den Rang eines Klassikers der Gegenwart ein. Mit großem Einfühlungsvermögen charakterisiert sie Land und Leute. Über allem steht die Liebe. Leni Behrendt entwickelt Frauenschicksale, wie sie eindrucksvoller nicht gestaltet werden können.
Noch brütete die Hitze des Junitages über dem abendstillen Wald. Dunkel war es darin und unheimlich. Wie drohende Wächter standen die hohen Bäume rechts und links der Asphaltchaussee, auf deren hartem Boden Pferdehufe klapperten. Der Reiter mußte schon über ein falkenscharfes Auge verfügen, um sein Roß durch die Düsternis lenken zu können. Dicht daneben huschte es wie ein Schatten, unhörbar und geisterhaft. Ab und zu knackte es im Unterholz, Käuzchen klagten, in der Ferne heulte ein Hund. Das alles mutete so schauerlich an, daß einem furchtsamen Gemüt wohl das kalte Gruseln über den Rücken gejagt wäre. Allein der Reiter schien nicht so furchtsam zu sein; er pfiff vergnügt vor sich hin. tut es Rheinwein morgen…« entquollen die Töne melodisch den gespitzten Lippen. Munter klapperten die Hufe dazu, das Sattelzeug knirschte, das Roß schnaubte, und der Schatten daneben blaffte freudig auf. und hin ist hin…« ging die fröhliche Weise weiter. Es machte dem Dreigespann auch gar nichts aus, als es jetzt von dem dunkelverhangenen Himmel zu sprühen begann, leicht und nieselnd, fast wie der Niedergang eines Nebels. Unverdrossen setzte man wohl noch zehn Minuten lang seinen Weg fort, dann war der Wald zu Ende und ein weites Tal tat sich auf. Lichtlein blinkten in der Ferne, schienen die drei unverzagten Wanderer wie tröstend zu grüßen. Auf das nächste lenkte der Reiter zu und hielt bald darauf vor einem Haus, über das er den grellen Scheinwerfer seiner Taschenlampe gleiten ließ. Zum Lindenwirt, stand da einladend über der Tür, also gerade das, was der Mann suchte. Er saß ab, schlang den Zügel des Pferdes um die Eisenstange, die für derartige Zwecke angebracht war, und betrat dann den Flur, gefolgt von dem Schatten, der sich nun bei Licht als eine prächtige silbergraue Dogge entpuppte. »Guten Abend«
Giới thiệu về tác giả
Ihre 70 Romane sind berühmt. Sie werden von einem vielfachen Millionenpublikum gelesen. Leni Behrendt versteht sich wie kaum eine andere in die Herzen der Menschen zu schreiben. Ihr Werk vermittelt unendlich viel Liebe und Güte. Als Schriftstellerin ist sie ein wahres Naturtalent. Mit ihrer bewusst schlichten und damit authentischen Sprache findet sie Anklang und Beifall auch von Seiten der Literaturwissenschaft. Eines ihrer Erfolgsgeheimnisse liegt darin, dass für jeden ihrer mitreißenden Romane Bilder und Begebenheiten aus ihrem eigenen schicksalhaften Leben erwachsen sind.
Als Privatlehrerin gewann die in Insterburg / Ostpreußen geborene Leni Behrendt schon früh einen tiefen Einblick in die adlige Gesellschaft. In vielen ihrer Romane spiegeln sich die Bilder unserer Welt wider. Aus den Erlebnissen stammt die Glaubwürdigkeit ihrer bewundernswerten Moral. Mit großem, sicherem Einfühlungsvermögen charakterisiert sie Land und Leute. Über allem steht die Liebe, besonders eindrucksvoll schildert sie die liebende Frau.
Die Romane der Leni Behrendt vermitteln die Botschaft einer tiefen Wahrhaftigkeit. Eben dieser Wert ist heute mehr gefragt denn je.