Die Weitung des Mundes markiert den Menschen grundlegend als aisthetisches Wesen. Daher ist es kaum verwunderlich, dass der offene Mund die Kultur- und Kunstgeschichte von der antiken Maske bis zur gegenwärtigen (Pop-)Performance durchzieht. Allerdings offenbart der geweitete Mund zuvorderst jene pathische Erfahrung, die sich weder auf Zeichen, Bilder oder Sprache reduzieren lässt. Wovon kündet folglich der offene Mund? Was geht aus ihm hervor?
Anhand seiner vielfältigen und vieldeutigen Weitungen – Gähnen, Schreien, Heulen, Staunen, Sprechen, Lachen, Singen – beschreibt Lorenz Aggermann in seiner Studie den spielerischen Umgang mit den sonoren und affektiven Registern des Subjekts und etabliert derart eine anthropologisch grundierte Theorie der darstellenden Kunst. Zahlreiche Abbildungen bieten zudem eine kleine Phänomenologie des offenen Mundes.
Mục lục
I. Eine , Lehrstelle’?
Unruheherde – Eine anthropologische Konstante | Mögliche Metaphern und Belege Mündliche Wissenschaft -Die andere Seite der Hermeneutik | Ein Void im Diskurs des Performativen | Orale Episteme II. Besonderheiten einer simplen Weitung
Zur Lesbarkeit des offenen Mundes Wie dem Unlesbaren antworten? – Phänomen oder Technik | Polymedialität und Sprache | Reales versus Realität | Spiel | Resümee Wilde Laute. Ein Spiel abseits der Sprache III. Ein phänomenales Spiel mit Auge und Ohr
Ogni pensiere vola – Leerstellen in Syn- und Kinästhese | Eine Erscheinung | , Rohe’ Sinne? | , Falschnehmung’ Der Mund vor dem Auge – Die Entflechtung des Subjekts aus den Dispositiven der visuellen Wahrnehmung | Blicken | ‘concetto spaziale’ | Vom Grotesken zum horror vacui | Begehren | Der chaotische Mund Das Ohr im Mund – Mögliche Dispositive der akustischen Wahrnehmung | Zum Beispiel: Lachen Stimme. Weder Sprache, noch Phänomen, noch Körper – Sonifikation oder Signifikation | Nicht Phänomene, sondern Akuomene | Das Spektrum der Akuomene | Materialität und Rauheit der Stimme | Der akustische Spiegel | Resümee IV. Räsonierendes versus , resonierendes’ Subjekt
Bittere Konsequenzen der sprachlichen Logik Sprache | Corpus | Klang ‘Good vibrations’ – Das Subjekt der Sprache – Resonanz als Verweis | Resonanz als Verschiebung | Subjekt als Fragezeichen V. Brüche und Schwingungen. Der Mund zwischen Pathos und Emotion
Pathos, subtil und stets verschoben – Pathos | Diastase | Oszillation Affekt – nur partiell mitteilbar – Eine Ontologie des Affektiven? | Vom Trieb zum Affekt … | … über das Virtuelle … | Zur Realität der Emotion | Resümee Akuomene und Emotionen – Der Mund als Bühne Anhang
Bibliographie Abbildungsnachweis Danksagung Vita
Giới thiệu về tác giả
geboren in Graz; Lorenz Aggermann studierte Theater, – Film und Medienwissenschaft, europäische Ethnologie und Germanistik an den Universitäten in Wien und Berlin, ehe er als Assistent an das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern wechselte. Er war als Assistent und Dramaturg unter anderem für Erwin Piplits, Peter Konwitschny und Hans Neuenfels tätig. Er arbeitete in der Abteilung Hörspiel des ORF, im Marketing der Wiener Festwochen und am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, in dessen Kontext auch die vorliegende Promotionsstudie entstand. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Universität Gießen.