Die 24 Beiträge präsentieren zentrale Forschungsergebnisse des DFG-Schwerpunktprogramms ‘Ideen als gesellschaftliche Gestaltungskraft im Europa der Neuzeit.’ Sie geben Einblick in die neuesten Tendenzen ideengeschichtlicher Forschung, gruppiert um fünf Themenschwerpunkte: Politikdiskurse der frühen Neuzeit, Theorieeffekte in Recht, Politik und Gesellschaft, die Ideengeschichte des europäischen Nationalismus, Verschränkungen moralischer und rechtlicher Normsetzung sowie die gesellschaftliche Rolle wissenschaftlicher Ideen, Diskurse und Praktiken im 19. und 20. Jahrhundert.
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Lutz Raphael: ‘Ideen als gesellschaftliche Gestaltungskraft im Europa der Neuzeit’: Bemerkungen zur Bilanz eines DFG-Schwerpunktprogramms I. Frühneuzeitliche Politik-Diskurse Raimund Ottow: Die ‚Cambridge-School‘ und die Interaktion politischer Diskurse in England vor der Zeit Elisabeth’ I bis zur Revolution Luise Schorn-Schütte Kommunikation über Herrschaft: Obrigkeitskritik im 16. Jahrhundert Matthias Weiß: ‘…weltliche hendel werden geistlich.’ Zur politica christiana des 16. Jahrhunderts Theo Stammen/Susanne Schuster: Wie lässt sich Gemeinsinn institutionalisieren? Politisch-theoretische Positionen des Common Sense Diskurses von John Locke zu Edmund Burke: Christof Dipper: Kommentar II. Theorien in Recht, Politik und Gesellschaft Michael Stolleis: Zur Ideengeschichte des Völkerrechts 1870–1939 Thorsten Lange: Die Bedeutung der Neuen Vertragstheorie für die Neoliberale Wende Lutz Danneberg: Epistemische Situationen, kognitive Asymmetrien und kontrafaktische Imaginationen Sandra Pott: Säkularisierung – Prozessbegriff für die Wissenschafts- und Literaturgeschichte Eckhart Hellmuth/Martin Schmidt: ‘The Last Real Discussion of Fundamentals’: Zum Problem hybrider Sprachen im politischen Diskurs in Großbritannien um 1800 Heinz-Elmar Tenorth: Geltung und Wirksamkeit – Ideen im Kontext. Ein Kommentar III. Nation und Politik seit dem 19. Jahrhundert Frank Becker: Auf dem Weg zu einer ‘Kulturgeschichte der Ideen’? Deutung der Einigungskriege und bürgerlicher Militarismus im Deutschen Kaiserreich Gangolf Hübinger/Helen Müller: Ideenzirkulation und Buchmarkt. Am Beispiel der konfessionellen und politischen Sortimentsbuchhandlungen im Kaiserreich Moritz Fölmer/Andrea Meissner: Ideen als Weichensteller? Polyvalenz, Aneignung und Homogenitätsstreben im deutschen Nationalismus 1890–1933 Dagmar Günther: Der Ort des Nationalen in der autobiographischen Selbstthematisierung deutscher Bildungsbürger des Kaiserreichs – eine Bilanz Dieter Langewiesche: Die Idee Nation als Handlungsorientierung. Kommentar IV. Normen: Recht, Moral, Religion in der Moderne Diethelm Klippel/Martina Henze/Sylvia Kesper-Biermann: Ideen und Recht. Die Umsetzung strafrechtlicher Ordnungsvorstellungen im Deutschland des 19. Jahrhunderts Susanne zur Nieden: Der homosexuelle Staatsfeind – zur Geschichte einer Idee Maren Hoffmeister: Deskriptionen und Erektionen. Projektion auf den Körper des Mörders Lutz Raphael: Kommentar V. Wissenschaftliche Ideen, Diskurse und Praktiken Andreas Hoeschen/Lothar Schneider: Herbartianismus im 19. Jahrhundert: Umriss einer intellektuellen Konfiguration Ruth Rosenberger/Lutz Raphael/Johannes Platz: Psychologische Eignungsdiagnostik in westdeutschen Großunternehmen: Wirkung von Ideen als Neufiguration wissenschaftlicher Konzepte in professionellen Verwendungsfeldern Heinz-Elmar Tenorth: Bildsamkeit und Behinderung – Anspruch, Wirksamkeit und Selbstdestruktion einer Idee Doris Kaufmann: Kommentar