Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte – Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Margarethe Mitscherlich vertrat diese Auffassung im Jahr 1985, zu einer Zeit, als die Soldaten des Zweiten Weltkrieges in ihren Uniformen im Gedächtnis und auf Fotographien noch recht präsent waren. Ihre Aussage schien zu bestätigen, welches Geschlecht der Krieg besitzt: Ein männliches – wie der Kriegsgott Mars eben auch. Das breite Allgemeinverständnis gipfelte darin, den Krieg als „Sache der Männer“ und den Frieden als „Angelegenheit von Frauen“ anzusehen.
Unübersehbar ist, dass die institutionalisierte Macht, Kriege anzuordnen und zu führen, auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch überwiegend in der Hand von Männern liegt: bei Staatsoberhäuptern, Generälen, Vertretern internationaler Organisationen und Wirtschaftsunternehmen. Einer der Gründe dafür mag sein, dass seit der Entstehung des Begriffs „Nation“ die Definition von „Krieg“ und „Militär“ eng mit den Attributen „Mann“ und „Männlichkeit“ verknüpft ist. Den Frauen wurde der so genannte „private“ Bereich von „Haushalt“ und „Familie“ zugewiesen – und die Rolle der zivilen Opfer, zu deren vorgeblichem „Schutz“ oder „Befreiung“ Kriege geführt werden müssten.
Von den Institutionen kollektiver Gewaltausübung wurden Frauen im Regelfall ausgeschlossen. Brisant wird dieser Ausschluss vor allem dann, wenn man bedenkt, dass sich an den Militärdienst, der durch die Einführung der Wehrpflicht für Männer große Bedeutung gewann, häufig der Status als „Staatsbürger“ band. Indem das Geschäft des Kriegführens zu einer Angelegenheit erklärt wurde, die Männern vorbehalten war, konnten Frauen aus der neu entstandenen „Gesellschaft der Staatsbürger“ und zentralen Bereichen politischer Macht ausgegrenzt werden. „Die ‚Nation in Waffen’ wurde als männlich dominierter Raum konstruiert“.
Dabei ist der Ausschluss von Frauen aus Armeen keineswegs eine historische Konstante. Bis ins 19. Jahrhundert hinein sind Frauen als aktive Bestandteile europäischer (Söldner-)Heere nachzuweisen. Frauen in Männerkleidern sind als Soldatinnen bekannt und berühmt geworden – man denke nur an Jeanne d’Arc, die „Jungfrau von Orléans“.
Marion Luger
Front und „Heimatfront“. Zwei getrennte Bereiche? Brüchige Grenzen am Beispiel von Frauen [PDF ebook]
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Ngôn ngữ tiếng Đức ● định dạng PDF ● Trang 19 ● ISBN 9783668035461 ● Kích thước tập tin 0.4 MB ● Nhà xuất bản GRIN Verlag ● Thành phố München ● Quốc gia DE ● Được phát hành 2015 ● Phiên bản 1 ● Có thể tải xuống 24 tháng ● Tiền tệ EUR ● TÔI 4488018 ● Sao chép bảo vệ không có