Die Bildlichkeit von Schrift steht in der internationalen Forschung seit einigen Jahren hoch im Kurs. Ob nun die Rede von „Iconicity of Script’, „Épinographie’ oder von „Schriftbildlichkeit’ ist – stets geht es darum, den analytischen Blick weg vom reinen Textbezug und hin auf die ikonischen Qualitäten von Schrift zu lenken. Dies trägt der grundlegenden Erkenntnis Rechnung, dass Schrift nicht nur gelesen, sondern immer auch geschaut wird, dass Buchstaben nicht nur geschrieben, sondern auch gemeißelt, geritzt, genäht, geprägt – und auch gemalt – werden können.
Dieser Band beschäftigt sich mit der Frage, welche Wirkung die vielen Schriftbilder im mittelalterlichen Kirchenraum auf die zeitgenössischen Rezipient:innen ausübten: Hatten die Schriftbilder Anteil an der Suggestion von Sakralität? Evozierten Inschriften die Gegenwart des Heiligen bzw. Göttlichen? Wurde ihnen vielleicht sogar selbst sakrale oder sakramentale Qualität zugeschrieben? Die elf Beiträge dieses Bandes behandeln – ausgehend vom Altar als Zentrum des christlichen Kultes – die ganze Vielfalt sakraler Schriftbilder im mittelalterlichen Kirchenraum.
Giới thiệu về tác giả
Tobias Frese, Akademischer Rat am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg. Leiter des Teilprojekts „Schrift und Schriftzeichen am und im mittelalterlichen Kunstwerk’ des SFB 933 „Materiale Textkulturen’, Heidelberg; Lisa Horstmann, Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz / TU Darmstadt, Fachgebiet Mediävistische Bild- und Kulturwissenschaften, Fachbereich Architektur; Franziska Wenig, Teilprojekt „Schrift und Schriftzeichen am und im mittelalterlichen Kunstwerk’ des SFB 933 „Materiale Textkulturen’ am Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland.