Demokratischer Staat und terroristische Herausforderung
In den 1970er und frühen 1980er Jahren erlebte Italien die heftigste Konfrontation zwischen Staat und Terrorismus in allen westlichen Demokratien. Die liberale Republik und ihre pluralistische Gesellschaft wurden von links- und rechtsterroristischen Gewalttätern auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Wie nahm das politische Establishment diese Gefahr wahr? Gelang es dem italienischen Staat, den Terrorismus erfolgreich zu bekämpfen, ohne den verfassungsrechtlichen Rahmen zu verlassen? Tobias Hof analysiert erstmals umfassend die italienische Anti-Terrorismus-Politik während der ‘bleiernen Jahre’, die einen maßgeblichen Einfluss auf die innenpolitische Entwicklung hatte. Sie förderte nicht nur die Annäherung zwischen der christdemokratischen und der kommunistischen Partei, sondern bot dem politischen System Italiens auch eine Chance, seine Legitimationskrise zu überwinden.