Das 5. Jahrhundert v.Chr. war in Griechenland geprägt durch zwei gewaltige Kriege – den Krieg der Hellenen gegen die Perser und den Peloponnesischen Krieg, in dem sich die Bündnissysteme der Athener und der Spartaner gegenüberstanden. Die dramatischen Ereignisse, die damals den Mittelmeerraum erschütterten, haben in Herodot und Thukydides ihre Chronisten gefunden. Ihre Werke zählen bis auf den heutigen Tag zur Weltliteratur. Anlässlich des 2500. Geburtstags des Vaters der Geschichtsschreibung, Herodot von Halikarnass, werden in diesem Buch die beiden großen Historiker gewürdigt. Wolfgang Will versteht es meisterhaft, die Zeit des Herodot und des Thukydides wieder lebendig werden zu lassen. Er skizziert die Weltbilder, Geschichtsbilder und Menschenbilder, die ihren Werken zugrunde liegen und lässt das Bewusstsein der Griechen für die eigene Identität und ihre Abgrenzung gegenüber dem Fremden verständlich werden. Nicht zuletzt gelingt es ihm, die Kunst der großen Schlachtendarstellungen, die ausgefeilten Erzähltechniken, die Beschreibung der Götter, der Staatsorganisation, der wirtschaftlichen, aber auch der gesellschaftlichen Verhältnisse zu erklären. Einen besonderen Akzent legt er auf die Bedeutung der Humanität des Historikers. Zum Abschluss wirft er einen Blick auf das Nachleben von Herodot und Thukydides im Mittelalter und der Neuzeit und arbeitet ihre ungebrochene Bedeutung für die Gegenwart heraus.
About the author
Wolfgang Will lehrt seit 1982 als Akademischer Oberrat am Seminar für Alte Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn.