Die Logotherapie und Existenzanalyse wurde im 20. Jahrhundert von dem österreichischen Psychiater und Holocaustüberlebenden Viktor Frankl entwickelt. Die zentralen Aspekte der ›Dritten Wiener Schule der Psychotherapie‹ – Sinn, Freiheit und Verantwortung – sind angesichts der globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts auch heute von hoher Relevanz.
Im Laufe der Zeit wurde das originäre logotherapeutische Konzept von verschiedenen Psychologen und Psychotherapeuten weiterentwickelt.
Zwei Psychotherapieschulen, die sich in einigen zentralen Punkten diametral gegenüberstehen, sind aufgrund ihrer irreführend ähnlichen Bezeichnungen kaum voneinander zu unterscheiden. Die Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankls und die Existenzanalyse Alfried Längles sind ein gutes Beispiel einer divergenten Entwicklung.
Die Differenzen dieser therapeutischen Ansätze sind über sämtliche Psychotherapieschulen hinweg von hoher Bedeutung. Denn sie beziehen sich auf jene drängenden Fragen, mit denen Psychotherapeuten aller Schulen angesichts der globalen Krisen unserer Zeit konfrontiert werden: Wie kann der Mensch im besten Sinne Mensch sein? Wie kann er mit der Krisenhaftigkeit der Zeit umgehen? Und wofür ist er eigentlich verantwortlich?
关于作者
Anna Kalender ist Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Viktor Frankl Institut Wien. Parallel zu ihrem Psychologiestudium absolvierte sie die Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl in Bamberg. Sie hält zahlreiche Vorträge und hat einen Lehrauftrag für Logotherapie bei der KEB Regensburg.
Alexander Batthyány ist Lehrstuhlinhaber und Leiter des Forschungsinstituts für theoretische Psychologie an der Pázmány Universität Budapest. Er ist Vorstandsmitglied des Viktor Frankl Instituts in Wien. Er ist Autor und Herausgeber von über 20 Büchern.