Die Tatsache, dass Frauen lange zu einer Besonderheit im Bereich des Politischen gemacht worden sind, wirkt bis in die Gegenwart nach. Historiografische Erweiterungen der letzten Jahrzehnte ermöglichen heute eine quellenbasierte Sichtbarmachung der Beteiligung von Frauen in politisch-gesellschaftlichen Prozessen und Diskursen des Langen 19. Jahrhunderts. Die Facetten ihrer politischen Agency reichten dabei von direktem politischem Aktivismus über informelle Einflussnahme bis hin zu vielgestaltiger Öffentlichkeitsarbeit und grenzüberschreitenden Verflechtungen. Am Beispiel der späten Habsburgermonarchie laden die Beiträger*innen dazu ein, die politische Geschichte dieser Zeit, aber auch die Rolle der Frauen darin einmal mehr neu zu denken.
关于作者
Barbara Haider-Wilson ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien). Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Habsburgermonarchie im Langen 19. Jahrhundert, internationale Geschichte, Europa und Palästina sowie die Beziehungsgeschichte von Orient und Okzident.
Waltraud Schütz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute for Habsburg and Balkan Studies der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien) mit Schwerpunkt auf Geschlechtergeschichte im Langen 19. Jahrhundert.