Die Erfahrungen von Bedeutsamkeit und ihre Artikulation gehören einem Bereich der Forschung an, der sich einer strengen wissenschaftslogischen Analyse entzieht. Im Grenzgebiet von Hermeneutik, Logik und Rhetorik liegend bilden sie einen Phänomenbereich, in dem lebensweltliche Strukturen weit in die Schicht höherer kognitiver Leistungen hineinreichen. Rodi untersucht am Beispiel von historischen Epochenbegriffen, Metaphern, Anspielungen etc. die sinnbildende Funktion solcher ‘epidigmatisch’ genannter Ausdrücke. Ihre prägnant-evokative Präsenz ist Bestandteil des jeweiligen Horizontes einer Kultur und bedarf der Berücksichtigung im interkulturellen Verstehen.
Inhalt:
Diesseits der Pragmatik. Semiotische und hermeneutische Aspekte der Reflexivität des Lebens * Bedeutsamkeit und Befremdlichkeit * Marken und Male. Über die Grenzen einer reinen Pragmatik* Die Artikulation des Eindrucks. Überlegungen im Anschluss an Georg Misch und Hans Lipps * Die energetische Bedeutungstheorie von Hans Lipps * Anspielungen. Zur Theorie der kulturellen Kommunikationseinheiten * Zur Metaphorik der Aneignung * Das Nahe-bringen von Überlieferung. Über die kulturellen Lebensbezüge der ‘Vertrautheit’ und ‘Fremdheit’ * Conditio Humana. Zu der gleichnamigen Schrift von Helmuth Plessner und zur Neuauflage seines Buches Die Stufen des Organischen und der Mensch * Kultur und Zivilisation. Versuch einer Neubesinnung auf ein abgewertetes Begriffspaar * Zugehörigkeit und Fremdkultur. Einige kritische Fragen an die philosophische Hermeneutik
关于作者
Frithjof Rodi, emeritierter Professor der Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, war als Mitherausgeber der Gesammelten Schriften von Wilhelm Dilthey zugleich Begründer und langjähriger Leiter der Bochumer Dilthey-Forschungsstelle und Herausgeber des Dilthey-Jahrbuchs sowie Mitherausgeber der amerikanischen Dilthey-Ausgabe und der Logik-Vorlesungen von Georg Misch.