Geschichte produziert Bilder, Bilder machen Geschichte. Denken wir an deutsche Geschichte der letzten 75 Jahre, so stürzt kaleidoskopartig eine Bilderwelle über uns zusammen: Von den grauen Trümmerbildern der Nachkriegszeit und der betonten Bescheidenheit der Bonner Republik über die schrille Buntheit der 60er- und 70er-Jahre bis zur neu gestalteten Berliner Hauptstadt und der Diversität unseres heutigen Landes. Ohne die medialen Bilder zu begreifen, können wir auch unsere Geschichte nicht verstehen. In drei großen Blöcken schreibt Gerhard Paul, Altmeister der Visual History, die Bildgeschichte der letzten 75 Jahre: Bonner Republik – Berliner Republik – Ampelrepublik. Was sind die Bilder, die unsere Geschichte repräsentieren? Wie präsentierte sich die deutsche Politik, die sich wandelnde Gesellschaft? Was prägte unser visuelles Gedächtnis? Als Gerhard Pauls opus magnum erscheint zum 75. Jahrestag ihrer Gründung die umfassende Bildgeschichte der Bundesrepublik.
表中的内容
Einleitung . 15 nner Republik’ (1949–1989)
Auftragsfoto: Bonn, 23.5.1949 . 22
Braune Relikte
(Nach-)Bilder von Nationalsozialismus und Krieg . 26
Zweite Chance
Umgang mit den visuellen Erblasten der Vergangenheit . 31
Transparenz und Sachlichkeit
Die Präsentation der jungen Republik . 39
‘Demokratie als Bauherr’
Selbstdarstellung in Architektur und Staatsbesuch . 39
Medienkanzler
Die Repräsentation der Repräsentanten . 43
Händedruck – Gebet – Umarmung – Kniefall
Pathosformeln der Politik . 58
Vom ‘Negative Campaigning’ zum Kampf der Gesichter
Das politische Plakat . 62
Wahlplakat: Der Bolschewik . 64
Von dekorativer Abstraktion zum Stammheim-Zyklus
Die bildende Kunst . 74
Historiengemälde 1.0: Herr Heyde und Tante Marianne .81
Das fotografische Gesicht der Republik
Von der Dokumentations- zur ‘Knipserfotografie’ . 88
Kompositfotografie: Andreas Gursky, Bundestag, Bonn . 92
Vom Heimatfilm zum ‘Neuen Deutschen Film’
Bundesdeutsche Kinowelten . 109
Vom Zuschauer zum Teleflaneur
Der Aufstieg des Fernsehens . 124
‘Fenster zur Welt’
Vom Bildungsfernsehen zum Entertainment . 126
Parallelwelten
‘Fernsehwirklichkeit’ und Leben aus zweiter Hand . 138
Vom Mauerbau zu den Spielen von München
Fernsehereignisse der ‘Bonner Republik’ . 141
Holocaust und Heimat
Großereignisse des fiktionalen Fernsehens . 155
Kultfilm: Heimat – Eine deutsche Chronik . 158
Eichmänner, Wohlstandssymbole, neue Geschlechterbilder
Zur Ikonografie der Bilderwelten der ‘Bonner Republik’ . 161
Täter und Taten
Der Holocaust in der visuellen Erinnerung . 161
Flüchtlinge, Vertriebene, Kriegsheimkehrer
Die Ästhetik von Verlust und Opfer . 168
Stacheldraht, Mauern, Durchlässe
Zur Ikonografie des Totalitarismus . 172
Ikone der deutschen Teilung: Tod an der Mauer . 178
Rauchende Schlote, Fortschrittseier und harte Mark
Ikonen des ‘Wirtschaftswunders’ . 183
Fortschrittsikone: Das Atom-Ei von Garching . 189
Zwischen HB-Männchen und Afri-Cola-Rausch
Bilderwelten der Werbung . 194
Werbeikone: Das HB-Männchen . 196
‘A Star is Born’
Popkulturelle Bilderwelten . 200
Von der Heiligen Elisabeth zur Emma
Wandel der Geschlechterbilder und -praxen . 208
Comicfigur: Die BILD-Lilli . 212
Krisen, Affären, Skandale
Risse im Bild des ‘Wirtschaftswunders’ . 220
Die Ölkrise von 1973
Bilder der Stille . 221
Saurer Regen – mörderisches Atom
Anfänge der ‘Öko-Ikonografie’ . 222
Genf und Gladbeck
Bilder einer Politikaffäre und eines Medienskandals . 228
Titelbild: Der Tote in der Badewanne . 230
Körper als Medium
Die visuelle Protestkultur der 68er . 236
Inszenierung einer Ikone: Der Rückenakt der K1 . 241
Deutscher Herbst 1977
Bildermaschine RAF . 250
Die Maueröffnung, die Bilder und das Ende einer Epoche
Bilder als Mauerbrecher . 258 ‘ (1990–2021)
Symbolbild: Das Selbstverständnis der Republik . 268
Zwischen ‘neuer Prächtigkeit’ und Spaßkultur
Die Ästhetik der ‘Berliner Republik’ . 272
Damnatio memoriae
Der Ikonoklasmus der Wendezeit .273
‘Neue Prächtigkeit’
Die präsentativen Neubauten der ‘Berliner Republik’ . 277
Ikone der Demokratie: Der verhüllte Reichstag . 284
High und Hossa
Zur Ästhetik der ‘Bunten Republik Deutschland’ .
关于作者
Gerhard Paul, geb. 1951 ist Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Flensburg.