Mit seinem Urteil vom Mai 2012 hat das Landgericht Köln eine öffentliche Diskussion über die rituelle Beschneidung von Jungen ausgelöst, die immer noch unabgeschlossen und zugleich schwer zu überblicken ist. Vor diesem Hintergrund gibt der Band einen Einblick in verschiedene fachliche, kulturelle und religiöse Diskurse zum Thema der rituellen Jungenbeschneidung.
Er vereint kulturhistorische Beiträge mit Texten, die die Binnenperspektiven von Islam, Judentum und Christentum zur Geltung bringen. Darüber hinaus werden die medizinischen Aspekte der Jungenbeschneidung ausführlich behandelt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die juristische und ethische Reflexion auf die Frage nach Legalität bzw. Legitimität der rituellen Beschneidung von Jungen. Schließlich liefert der Band auch eine Analyse der die öffentliche Diskussion des Themas mitbestimmenden gesellschaftlichen ‘Hintergrunddiskurse’.
Mit Beiträgen von Wolf Ahmed Aries, Winfried Barthlen, Stefan Beyerle, Frank Häßler, Laura Hoppe, Klaus-Dieter Kaiser, Martin Langanke, Andreas Ruwe, Eberhard Schockenhoff, Daniel Stein Kokin, Henning Theißen, Micha Werner, Helmut Wolf und William Wolff.
关于作者
Henning Theißen, Dr. theol., Jahrgang 1974, studierte Theologie und Philosophie in Tübingen und Bonn, wo er 2004 mit einer systematisch-theologischen Arbeit zu Eschatologie und Judentum promoviert wurde. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Pfarrdienst der Evangelischen Kirche im Rheinland ist er derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Lehrstuhl für Systematische Theologie der Theologischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald beschäftigt, wo er sich 2012 mit dieser systematisch-theologischen Untersuchung habilitierte.
Die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen hat dem Autor für seine Habilitationsforschungen den Hanns-Lilje-Preis 2012 verliehen.