Bekannte sowie zahlreiche bisher unveröffentlichte Texte des Aufklärers und Theologen Johann Peter Hebel.
Schon Walter Benjamin, einer der großen Interpreten Johann Peter Hebels, forderte 1926 eine Gesamtausgabe des aufgeklärten Humanisten. Die letzte umfangreiche Ausgabe von 1838 bietet ein nur sehr eingeschränktes Bild vom Dichter der ‘Allemannischen Gedichte’ (1803) und des ‘Schatzkästleins des rheinischen Hausfreunds’ (1811). Jan Knopf, Franz Littmann und Hansgeorg Schmidt-Bergmann legen nun erstmals eine Gesamtausgabe der Werke vor und rücken den Dichter in das Licht, das ihm endlich gebührt.
Johann Peter Hebel, 1760 geboren, war als Theologe ein Aufklärer, der seine Dichtungen dazu nutzte, die gesellschaftlichen Realitäten seiner Zeit offenzulegen und durchschaubar zu machen. Ein ‘Handorakel der Lebensklugheit für kleine Leute’ sei sein Werk, konstatierte Ernst Bloch. Hebel selbst war ein ‘Hausfreund’ im konkreten Sinn und einer der großartigsten Erzähler der Weltliteratur zugleich – Vorbild für Tolstoi, Kafka oder Brecht.
Die sechsbändige Studienausgabe erschließt – neben den bekannten Texten Hebels – zahlreiche unveröffentlichte und unbekannte Schriften, die den immensen Umfang des gesamten Werks erstmals zugänglich machen. Die gewählte Chronologie der Präsentation, orientiert an den Erstdrucken, stellt die Werke in ihren historischen Kontext und kommentiert die zum Verständnis notwendigen Fakten und Bezüge. Das große Brief-Konvolut der Jahre 1784 bis 1826 ermöglichen einen Einblick in die persönlichen Lebensumstände des ersten Prälaten der Evangelischen Landeskirche in Baden und zeigen Johann Peter Hebel zugleich als einen Meister des schriftlichen Dialogs sowie als gewitzten Dialektiker.
关于作者
Johann Peter Hebel (1760-1826) war ein deutscher Schriftsteller, Theologe und Pädagoge. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das ‘Schatzkästlein des rheinischen Hausfreunds’ (1811).
Jan Knopf, geb. 1944, ist Leiter der Arbeitsstelle Bertolt Brecht am Karlsruher Institut für Technologie sowie Professor für Literaturwissenschaft. Er ist Mitherausgeber u.a. der Großen kommentierten Berliner und Frankfurter Ausgabe der Werke Brechts in 30 (= 33) Bänden.
Franz Littmann, geb. 1948, ist freier Autor und Mitarbeiter der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe.
Hansgeorg Schmidt-Bergmann, geb. 1956, ist Geschäftsführender Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft und Leiter des Museums für Literatur am Oberrhein. Er lehrt Literaturwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie und ist Mitherausgeber der Literaturzeitschrift allmende – Zeitschrift für Literatur.