Ein Dorf im Großen und Ganzen ist die posthum herausgegebene Edition einer pastoralen Nothesia für das 21. Jahrhundert. Der Autor war über 25 Jahre Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirche in Woringen im Allgäu. Er erzählt die Geschichte des Dorfes Woringen von den ersten Spuren der Besiedelung bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Der große historische Bogen bezieht weltgeschichtliche und lokale Ereignisse originell aufeinander. Das Pfarrarchiv der Kirchengemeinde inspirierte den Autor, der mit den Menschen im Dorf so lange Jahre zusammenlebte, zu mehr als einer Chronik, einem Heimat- und Hausbuch. Wie die Herausgebenden im wissenschaftlichen Editorial erklären, ist ‘Ein Dorf im Großen und Ganzen’ eine seelsorgliche Relecture paulinischer bzw. deuteropaulinischer Paränesen, die Vernunft und Verstand der Lesenden ermuntern will, über den Lauf der Zeit im Großen wie im Kleinen nachdzudenken und dabei behutsam und doch eindringlich – wie der Glockenklang vom Kirchturm herab – zum Leben in der Liebe ruft. Lesenswert ist dies nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern auch für alle kirchenhistorisch, mentalitätsgeschichtlich, pastoraltheologisch, seelsorglich und philosophisch Interessierten.
表中的内容
Vorwort
1 Die Anfänge von Woringen im offenen Land: Die Kelten
2 Die Herrschaft der Römer
3 Die Zeit der Alemannen und der Ortsname ‘Woringen’
4 Die karolingische Zeit
5 Paldmunt – die erste urkundliche Erwähnung Woringens
6 Spätes Mittelalter: Ich kauf mir das Dorf Woringen
6.1 Aufstieg und Niedergang des Ritterstandes
6.2 Zur Frage der Burgen in Woringen (Zusammenfassung)
6.3 Nachrichten über die Woringer Kirchen
6.4 Aufstellung: Die Pfarrer in Woringen
6.5 Das Vogtrecht
7 Zeit der Möttelin
7.1 Von Rudolfs Aufbauleistung bis zu Ursulas Kirchenwerk
7.2 Woringen und deutsche Kaiser und Könige (Überblick)
7.3 Unter dem Memminger Halbadler und Kreuz war gut leben
8 Die Reformation
8.1 Die umwälzenden Entdeckungen
8.2 Die Reformation in Memmingen und seinem Umland
8.3 Die Erhebung der Bauern
8.4 Das Rad der Reformation und Gegenreformation dreht sich
8.5 Ein Überblick zur Reformation in Memmingen und Woringen
9 Das 17. Jahrhundert
9.1 Überleben in Hexenverfolgungswahn, Krieg, Pest, Hunger
9.2 Vor dem großen Krieg
9.3 Woringen und Memmingen in der ersten Phase des Dreißigjährigen Krieges
9.4 Pestzeit von 1628-1629 in Woringen
9.5 Die zweite Phase des Dreißigjährigen Krieges
9.6 Der Westfälische Frieden – das Leben nach dem großen Krieg
9.7 Aufbau im Dorf, Ausgestaltung der Kirche, Kirchliches Leben
9.8 Naturwidrigkeiten im 17./18. Jahrhundert
9.9 Das Miteinander der Konfessionen im Dorf ab 1555 bis 1720
9.10 Das Leben erholt sich
Hochzeitseinträge
Unold’sche Stiftung
Die große Straße nach Süden – Woringens Schicksal
Eine Woringer Tragödie
9.11 Schlussbemerkung zum 17. Jahrhundert
10 Der spanische Erbfolgekrieg
11 Die ‘gute’ alte Zeit: Das 18. und 19. Jahrhundert
11.1 Die große Geschichte berührt das Dorf
11.2 Die Vereinödung
Durchführung
Die ursprüngliche Bedeutung der Vereinödung
11.3 Napoleons Macht hautnah
11.4 Die neue staatliche Ordnung verändert das Leben der Pfarrei Woringen
11.5 Ein Rad dreht sich … Der Fortgang der Geschichte mit Franzosen und Bayern
11.6 Verfassung 1818 und Jubiläum
11.7 Die vergessene Revolution 1847/48
11.8 Landtagswahl in Bayern
11.9 Die Zeit des Eisenbahnbaus
11.10 Ein deutscher Bruderkrieg (1866)
11.11 Das Ende der Kleinstaaterei 1871
12 Der Erste Weltkrieg
12.1 Vorabend und Ausbruch des Ersten Weltkrieges
12.2 Der lange Krieg holt Orgelpfeifen und Kirchenglocken
13 Dorfgeschehnisse von 1723 bis 1919
13.1 Aufzeichnungen im zweiten Pfarrbuch von 1723 an
13.2 Die katholische Pfarrei und ihre Geistlichen
13.3 Pfarrerwechsel in der evangelischen Gemeinde
13.4 Vom ‘Erbsenzählen’
13.5 Einführung der Konfirmation – Woringen im Pietismus
13.6 Aus der katholischen Gemeinde
13.7 Das Dorfleben geht seinen Gang
13.8 Kirchenrenovierung
13.9 Trennung von Lutheranern und Reformierten
13.10 Pfarrer Cloeter
13.11 Pfarrer Würth und der Abschluss der Kirchenrenovierung
13.12 Weitere Dorfnotizen
13.13 Die neue Schule
13.14 Ein neuer Lehrer
13.15 Weitere Einigungen und Dorfereignisse
13.16 ‘Hochoffizielle’ Kritik an den Pfarrern (Visitationsberichte 1881, 1889 und 1891)
13.17 Problem durch niederen Kornpreis, Pfarrerwechsel und weiteres 1884 bis 1887
13.18 Erste Ansätze der Jugendarbeit und einer Bibliothek im Dorf
13.19 Ablösung der staatlichen Baulast an der Kirche
13.20 Probleme mit der Jugend (Schulsitzungsprotokolle 1887 bis 1918)
13.21 Der Pfarrer als Sittenwächter
13.22 Schwabenkinder / Kinderarbeit
13.23 Frühe Erwachsenenbildung und wachsender Wohlstand
13.24 Der neue Altar, Pfarrerwechsel 1893, Schulhauserweiterung, Kirchenfenster
13.25 An der Jahrhundertwende: Blick auf das Woringer Wesen vor 100 Jahren
Licht und Schatten
Wachsender Wohlstand
Klage über Unzucht
Neuer Zeitgeist
Aufbau eines Sozialsystems
Veränderung im Verhältnis: Schule – Kirche
Erweiterung des Gebietes der evangelisch-lutherischen Kirche
Tod und Begräbnis des Pfarrers Karl Erhardt
Pfarrer Karl Seifert
Spar- und Darlehenskassenverein
Wohl und Wehe – Verschiedenes ab 1904/1905
Eine neue Orgel
Das Kriegerdenkmal in der Dorfmitte
Die letzten Jahresberichte in der jahrzehntelang geübten ausführlichen Form
Ergänzungen aus dem Bericht von 1911
Notizen
Sommer 1914 – Rückblickend voller Ahnungslosigkeit
Wie sich das Dorf wandelt
Woringen in den Kriegsjahren
Die Heimat Woringen im Krieg im Spiegel der Kirchenvorstandsprotokolle
Ende des Dienstes Pfarrer Karl Seiferts
Einer der letzten Protokolleinträge vor dem Ende des 1. WK vom 26.11.1917
…und alleweile Unfälle und bitteres Sterben
Frauenschicksale
Unfälle
Kindersterblichkeit
Die Leiden der Bevölkerung in Krieg und Besatzung
Leiden an der Sinke
Kindersegen
Einzelschicksale
14 Woringen und der Nationalsozialismus
14.1 Von 1918 bis zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
Neuorientierung nach dem Ersten Weltkrieg
Inflation 1923
Die Gemeinde in einem ruhigen Fahrwasser
Der Zusammenbruch der ersten Deutschen Republik
14.2 Von 1933 bis zum Einmarsch des deutschen Militärs in Polen
Feierlicher Beginn der Diktatur
Woringen im Kirchenkampf
Der Kampf um die innere Ausrichtung der Volksschule
Das Bemühen der Evangelisch-Lutherischen Kirche um ihre Selbstbehauptung
Religiosität und Sittlichkeit am Ende der 1930er Jahre in Woringen
14.3 Von 1939 bis zur totalen Niederlage
Rasche Siege über Polen und Frankreich
Der Einfall in der Sowjetunion (Juni 1941)
Der weite, opferreiche Weg zurück
Krieg an vielen Fronten
Der Krieg geht seinem Ende entgegen
14.4 Das Kriegsende in Woringen
Der Krieg erreicht das Dorf
Aufatmen und Tränen
Aus den Erfahrungen der überlebenden Soldaten aus dem Dorf
Abgesang und unbearbeitete Vergangenheit
14.5 Ausblick zum Nationalsozialismus
15 Die Nachkriegszeit
15.1 Flucht und Vertreibung
15.2 Veränderungen in Woringen
15.3 Öffentliches Leben: Ein schwerer Dienst
15.4 Schule/Kirche – Notizen der Jahre 1946 bis 1948
15.5 Als alle Woringer gleichviel Bargeld hatten: Die Währungsreform
15.6 Aus dem Jahr 1949: Eine neue Glocke
15.7 Alte Besorgnis und eine neue Zeit
15.8 Geburtsstunden von Grundgesetz, BRD und DDR
15.9 Bau der Leichenhalle und Bemühen um Erweiterung der Schule
15.10 Probleme mit der neuen Glocke im Jahr 1950
15.11 Neuer geistlicher Aufbruch unter der Jugend und endlich Erweiterung der Schule
15.12 Fortgang von Pfarrer Laible
15.13 Der neue Pfarrer: Friedrich Schuster
15.14 Die 50er Jahre
16 Die letzten 25 Jahre bis zum Ende des Jahrtausends
16.1 Schule
16.2 Feuerwehr
16.3 Ein halbes Jahrzehnt großer Hilfstransporte (1990-1995)
16.4 Aus beiden Kirchengemeinden
Pfarrgemeinde (römisch-katholisch) Zell/Woringen
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Woringen
16.5 Kindergarten
16.6 Kirche
Arbeiten an Turm und Außenfassade 1984/1985
Erweiterung des Geläutes/Sanierung des Glockenstuhles
Im Innern der Kirche
16.7 Woringen als BROT FÜR DIE WELT – Gemeinde
16.8 Einzelheiten aus den letzten 25 Jahren des 20. Jahrhunderts
Aus den 1980er Jahren bis zur Wiedervereinigung Deutschlands
Aus den 1990er Jahren bis zur Jahrtausendwende
Ende der Dienstzeit Pfarrer Kemnitzers
17 Referenzen
17.1 Archiv des Evang.-Luth. Pfarramtes Woringen
17.2 Persönliche Quellen von Pfarrer A. Kemnitzer
17.3 Regionale Verweisliteratur
Zeitschriften und Zeitungsartikel
Chroniken
Regionalbeschreibungen
17.4 Allgemeine Verweisliteratur
18 Ein Dorf im Großen und Ganzen – Editorial
18.1 ‘Ein Dorf im Großen und Ganzen’ im Feld der Heimatbücher: Der Pfarrer als Archivar und Ethnograph
18.2 ‘Ein Dorf im Großen und Ganzen’ im Feld der evangelischen Hausbücher und ihre spezifische kirchliche Historiographie: Der Pfarrer als Geschichtsschreiber und Zeitdeuter
18.3 ‘Ein Dorf im Großen und Ganzen’ als Nouthesia: Der Pfarrer als Seelsorger und Redner an den historischen Verstand