Ethical issues are inherent in medicine. Morally appropriate forms of medical behaviour, the thorough communication of diagnosis and prognosis, and carefully evaluated treatment promising recovery have been among the standards of medical ethics down to the present day. The testimonies of a lively tradition, which since antiquity has contributed to the permanent critical reflection of medicine, constitute the cultural background of contemporary bioethics. They demonstrate how fertile the dialogue between medicine and philosophy on ethical questions can be. This also includes the critical examination of the objects, aims, methods and boundaries of the physicians profession and of medical research. These boundaries have had throughout history to be constantly renegotiated and defined, and not only in the 21st century.
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Eine Reflexion über die moralischen Fragen und Probleme, die die ärztliche Praxis begleiten, ist der Medizin immanent. Die sittlich angemessene ärztliche Haltung, die ‘gute’ und hilfreiche Behandlung und das ärztliche Ethos stehen im Zentrum zahlreicher Schriften, die zwischen Humanismus und früher Neuzeit verfasst wurden. Es sind Zeugnisse einer lebhaften Tradition, die ununterbrochen seit der Antike zur Selbstvergewisserung der Medizin beigetragen hat. Zwischen Mittelalter und Humanismus sahen sich Mediziner den Herausforderungen des mannigfaltigen und lebhaften Heilkunde-Marktes ausgesetzt und dementsprechend verpflichtet, sich umso stärker zu behaupten. Die hier präsentierten Beiträge befassen sich mit der über sich selbst reflektierenden Medizin. Dazu gehören die kritische Auseinandersetzung mit Gegenstand, Ziel, Methoden und Grenzen des ärztlichen Berufes und der medizinischen Forschung. Diese mussten – nicht anders als heute – immer wieder neu definiert und verhandelt werden.
关于作者
Mariacarla Gadebusch Bondio ist Direktorin des Institute for Medical Humanities an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Herausbildung einer medizinethischen Kultur, philosophische Dimensionen von Evidenzpraktiken und Vigilanzkulturen in der heutigen und in der vormodernen Medizin.