Die im Band vereinten Beiträge untersuchen das Phänomen des Sammelns als grundlegende Voraussetzung sozialer und kultureller Entwicklung in literarischen Textzeugnissen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dabei gerät ein breites Spektrum an Texten, Gattungen, Diskursen und kulturellen Umfeldern in den Blick. Schwerpunkte bilden die in mittelalterlichen Handschriften erkennbaren Sammelpraktiken, das Aufzählen und Anhäufen als literarische Themen sowie das Sammeln literarischer Texte als kulturelle Praxis.
表中的内容
Vorwort
Mark Chinca, Manfred Eikelmann, Michael Stolz und Christopher Young:
Einleitung: Konzepte, Praktiken und Poetizität des Wort- und Textsammelns in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
LITERARISCHE SAMMLUNGEN IN HANDSCHRIFTEN UND FRÜHDRUCKEN
Julia Frick:
Die , Monumentalisierung’ der Sammlung. Pragmatik und epistemische Logik des Sammelns am Beispiel des Murbacher Bibliothekskatalogs
Sarah Bowden:
Vorauer Sammlung und Zwettler Federproben. Die Vorauer Sündenklage in der Sammelpraxis des 12. Jahrhunderts
Almut Suerbaum:
Singen und sammeln. Geistliche Liedersammlungen des Spätmittelalters
Johannes Klaus Kipf und Pia Rudolph:
Weltgeschichte sammeln – am Beispiel einer deutschsprachigen illustrierten Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts (München, UB, Cim. 102)
Linus Möllenbrink:
Sammeln zwischen Archivierung und Aneignung. Dietrich Marolds handschriftliche Schwanksammlung Roldmarsch Kasten (1608)
Jürgen Wolf:
Alles in Einem. Sammeln als literarische Praxis im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Werk – Handschrift – Sammlung – Bibliothek
TEXTE IN LITERARISCHEN SAMMLUNGEN
Cornelia Herberichs:
ein zusammenclawber vnd ein auszsprecher gar nahent aller heiligen merterer. Dynamiken des Sammelns als kreative Memoria im Legendar Der Heiligen Leben, Redaktion
Julia Weitbrecht:
Sammeln als literarische und religiöse Praxis: Das Lichtenthaler Buoch der heilgen megde und frowen
Nikolaus Henkel:
Sammeln aus der Perspektive der Wissens- und Bildungsgeschichte. Recht, Theologie, Bibel und Literatur in Sebastian Brants Marginalien zur Stultifera navis (1497)
Rabea Kohnen: Poetik des Inventars. Zur multimodalen Lesbarkeit von Sigmund Feyerabends Heldenbuch
LITERARISCHE TEXTE ALS ‘SAMMLUNGEN’
Stephen Mossman:
Spamers Mosaiktraktate in literaturgeschichtlicher Perspektive
Mathias Herweg:
Aufzählen im Erzählen. Der Roman als genus colligens
Silvia Reuvekamp:
Sprichwörter des Teufels. Zur literarischen Produktivität von Sprichwörterkollektionen in der Historia von D. Johann Fausten
Gerhard Wolf:
Die literarische Wunderkammer
SAMMELN ALS LITERARISCHES THEMA
Elke Brüggen:
Gesammelte Dinge. Zur Poetik der Parzival-Dichtung Wolframs von Eschenbach
Stefan Abel:
Erinnerung und Freude als Impulse literarischen Sammelns im fiktionalen Raum der matière de Bretagne
Robert Schöller:
Frau Minnes groteske Schau-Stücke. Sammlungen von Eros und Gewalt in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters. Am Beispiel von (Pseudo-)Frauenlob GA-S V, 204
Annette Volfing:
Literarisches Sammeln im Umfeld Mechthilds von der Pfalz
AUFZÄHLEN ALS POETISCHES PRINZIP
Christoph Pretzer:
Kataloge , heidnischer’ Heere in der mittelhochdeutschen Literatur als Sammlung zwischen Ordnung und Entgrenzung. Wolframs von Eschenbach Willehalm und Ottokars aus der Gaal Buch von Akkon
Franz-Josef Holznagel:
Reihungen, Kataloge und Listen in Registerreden des 13. Jahrhunderts
Beate Kellner:
Poetik der Liste. Rabelais’ Gargantua in Fischarts Geschichtklitterung
Das Sammeln literarischer Texte als kulturelle Praxis
Freimut Löser:
Gesammelte Sammlungen. Hadlaubs Loblied auf das (Lieder-)Sammeln und Meister Eckharts gesammelte Werke
Simone Kügeler-Race:
Die vor geschriben puchlein hat swester Kathrein Tucherin herein gepracht. Die Offenbarungen der Katharina Tucher und Texte ihrer Büchersammlung als Literatur im Kloster
Caroline Emmelius:
Lutherischer Prodigienglaube als literarische Praxis. Sammeln und Ordnen in Job Fincels Wunderzeichen-Chronik (Tl. I, Jena 1556)
FAZIT DER TAGUNG
Kathrin Chlench-Priber und Sandra Linden:
‘Sammeln als literarische Praxis im Mittelalter und in der frühen Neuzeit’. Fazit zur Tagung
Nachruf
关于作者
Dr Mark Chinca ist Reader in Medieval and Early Modern German Literature an der Universität Cambridge.
Prof. Dr. Manfred Eikelmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Germanistische Mediävistik an der Ruhr-Universität Bochum.
Prof. Dr. Michael Stolz ist Professor für Germanistische Mediävistik an der Universität Bern.
Prof Dr Chris Young ist Professor of Modern and Medieval German Studies an der Universität Cambridge.