Tiere müssen für die Unterhaltung von Menschen sorgen: So werden sie z. B. für Tierkämpfe und Zirkusvorführungen instrumentalisiert, dienen als Schauobjekte im Aquarium oder im Zoo und fungieren als unfreiwillige Spaßmacher*innen in Neuen Medien und Sozialen Netzwerken.
Die Texte in dieser Ausgabe diskutieren u. a., welche Funktion Tiere in der Unterhaltungsindustrie einnehmen und mit welchen Methoden sich der Einsatz von Tieren als Unterhalter*innen historisch, sozialwissenschaftlich oder psychologisch aufarbeiten lässt. Die Autor*innen widmen sich dabei Tierspektakeln im antiken Griechenland und dem spanischen Stierkampf, dem Einsatz von Tieren in der Gegenwartskunst, im Computerspiel, im Zeichentrickfilm und in der Wochenschau sowie dem ‘Affentheater’ im Zoo und im Ökotourismus, aber auch dem Phänomen der Animal Selfies. Die Beiträge aus verschiedenen Disziplinen beleuchten ethische und tierschutzpolitische Perspektiven der Nutzung von Tieren zu Unterhaltungszwecken und das Mensch-Tier-Verhältnis in der Erlebnisgesellschaft. Eine der Künstlerstrecken widmet sich der Unterhaltung für Tiere.
关于作者
Jessica Ullrich (Dr. phil.) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Zuvor war sie Leiterin der Kunstvermittlung im Kunstpalais Erlangen. Sie kuratierte diverse Ausstellungen von zeitgenössischer Skulptur und Fotografie. Sie ist Mitglied des Senior Editorial Board von Antennae, Journal for Nature in the Visual Arts, Repräsentantin und Board-Mitglied von Minding Animals Germany und Mitglied von Bündnis für Mensch und Tier, München, ferner von Animalität und Ästhetik Berlin, der Forschungsinitiative Tiertheorie (Fi TT), CLAS (Cultural Literary Animal Studies) an der Universität Würzburg und Animals in History, einer von den Universitäten Konstanz, Wien und Zürich getragenen Gemeinschaftsinitiative. Ullrich studierte Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Germanistik in Frankfurt am Main sowie Kultur- und Medienmanagement in Berlin. Sie promovierte zu dem Thema ‘Wachs als ästhetisches Material. Körper und Körperfragmente in der Wachsbildnerei am Ende des 20. Jahrhunderts und ihre kulturhistorischen Einflüsse’. Im Kontext der Human Animal Studies veröffentlichte sie u.a. gemeinsam mit Friedrich Weltzien und Heike Fuhlbrügge den Sammelband Ich, das Tier. Tiere als Persönlichkeiten in der Kulturgeschichte (Reimer 2008).