Der aktuelle Tagungsband der Schriftenreihe zur Eickelborner Fachtagung stellt die äußerst inhomogene Gruppe der Sexualstraftäter in den Fokus. Nicht zuletzt die Me Too-Debatte hat das Thema „Sexuelle Gewalt“ in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses gerückt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung geschehen in jeder sozialen Schicht und in allen sozio-ökonomischen Verhältnissen. Diese motivisch und prognostisch vielschichtige Form der Delinquenz erfordert eine besonders differenzierte Diagnose, Therapie und Risiko-Beurteilung. So werden in diesem Band u.a. ein multidimensionales Modell zur Unterscheidung zwischen inklinierendem und periculärem sexuellen Sadismus vorgestellt, Chancen und Grenzen von antihormoneller Therapie beleuchtet, die Gruppe der jugendlichen Sexualmörder genauer betrachtet und auf die explizite Notwendigkeit forensischer Diagnostik eingegangen.
Gerade auch seit der Novellierung des Maßregelvollzugsrechts in Bezug auf die Dauer der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gem. § 63 Strafgesetzbuch (St GB) steht die Forensische Psychiatrie umso mehr in der Pflicht, den Patientinnen und Patienten, die ein Sonderopfer erbringen, besonders intensive Behandlungsangebote zu machen. Damit steigen die inhaltlichen Anforderungen an die Therapie und die Anforderungen an formale Rahmenbedingungen. Insbesondere die Motivationsarbeit mit den Patientinnen und Patienten soll intensiviert werden. Der vorliegende Band diskutiert daher neben dem Schwerpunktthema innovative Ansätze zur Arbeit im Maßregelvollzug.
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