HEXENSABBAT
von Neal Davenport
Für einen Augenblick verschwammen die Züge des Taxifahrers, und Coco Zamis starrte in Bruno Guozzis Gesicht. Der kleine, knochige Totenkopf mit den stumpfen Augen grinste sie bösartig an.
»Vielleicht bin ich dein Mörder, Coco.«
Das Gesicht zerfloss, und sie sah wieder in die hellblauen Augen des Fahrers. »Ist Ihnen nicht gut, Fräulein? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen.«
»Es geht schon. Ich fühle mich nur etwas schwach. Fahren Sie weiter!« …
Das erste Mal hat Coco Zamis den Ruf vor einigen Monaten empfangen. Eine fremde Stimme hat sie aufgefordert, nach Wien zu kommen. Bis vor zwei Tagen hat sie Widerstand geleistet. Doch dann, während Dorians Abwesenheit, stellten sich zusätzlich die Geistererscheinungen ein, und Coco begriff, dass sie keine Wahl hatte. Sie musste zurück in die Stadt ihrer Kindheit. Dorthin, wo sie einst die Hexenweihe empfangen hatte!