Obdachlosigkeit tritt nicht nur gesellschaftlich, sondern auch in der Forschung als Randthema in Erscheinung. Dieses Buch rückt die Bewältigungspraxis obdachloser Frauen und Männer in den Fokus, indem ein exploratives und rekonstruktives Vorgehen realisiert wird, welches die Eigenlogik ihrer Alltagspraxis thematisiert. Ziel des Buches ist eine mehrperspektivische Betrachtung und Diskussion zur Bedeutung der Erkenntnisse über die Bewältigungspraxen obdachloser Frauen und Männer.
表中的内容
1 Einleitung
1.1 Forschungsbedarf und Forschungsleitfrage der Studie
1.2 Inhaltlicher Aufbau der Studie
I Theoretischer Teil
2 Obdachlose als Teilgruppe wohnungsloser Menschen
2.1 Erscheinungsformen Obdach- und Wohnungsloser – eine forschungshistorische und definitorische Bestandsaufnahme
2.2 Aktuelle Zahlen und demographische Daten
2.3 Lebens- und Problemlagen wohnungs- und obdachloser Menschen
2.3.1 Existenzielle, soziale und kulturelle Schwierigkeiten und Bedarfssituationen
2.3.2 Bewältigungspraxen und Handlungsmodi
3 (Meta-)Theoretische Grundlagen und Perspektiven
3.1 Normalität und Normativität
3.2 Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit
3.3 Lebensbewältigung als Bewältigungspraxis
II Forschungspraktischer Teil
4 Methodisches Vorgehen
4.1 Feldzugang und Sample
4.2 Datenerhebung und Transkription
4.2.1 Das biographisch-narrative Interview nach Fritz Schütze
4.2.2 Vorbereitung, Vorgehensweise, Abläufe und Herausforderungen bei der Interviewführung
4.2.3 Transkription
4.3 Dokumentarische Interpretation der Interviews
4.3.1 Auswertungsvorgehen
4.3.2 Die formulierende Interpretation der Interviews
4.3.3 Die reflektierende Interpretation der Interviews
4.3.4 Sinngenetische Typenbildung
III Darstellung der Ergebnisse
5 Orientierungsrahmen der Bewältigungspraxen obdachloser Menschen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Begrenzungen und Erwartungen
5.1 Typ I – Orientierung an Zugehörigkeit und Anerkennung
5.1.1 Zugehörigkeit und Anerkennung auf interpersonaler Ebene (Familie, Partner*innen, Freund*innen etc.)
5.1.2 Zugehörigkeit und Anerkennung auf gesellschaftlicher und milieuspezifischer Ebene
5.1.3 Streben nach Anerkennung im Erleben, berufen zu sein
5.2 Typ II – Orientierung an Abgrenzung und Abspaltung
5.2.1 Abgrenzung auf interpersonaler Ebene (Familie, Partner*in, Freund*innen etc.)
5.2.2 Abgrenzung auf gesellschaftlicher und milieuspezifischer Ebene
5.2.3 Abspaltung und externalisierte (Schuld-)Zuschreibung
5.3 Typ III – Orientierung an Handlungsmächtigkeit und Selbstbestimmung
5.3.1 Handlungsmächtigkeit und Selbstbestimmung durch das Verlassen von krisenbesetzten Situationen
5.3.2 Handlungsmächtigkeit und Selbstbestimmung durch Selbstkonstruktion und Imagination
5.3.3 Handlungsmächtigkeit und Selbstbestimmung durch die Selbstzuschreibung von Authentizität, Souveränität und Wissen
5.3.4 Handlungsmächtigkeit und Selbstbestimmung durch gesellschaftlich anerkannte Ressourcen – Arbeit, Bildung, körperliche Gesundheit, Teilhabe und Glaube
5.4 Typ IV – Orientierung an Schicksalhaftigkeit
5.4.1 Schicksal in resignativer Weise
5.4.2 Schicksal in euphemisierender Weise
5.4.3 Schicksal in neutralisierender Weise
5.4.4 Schicksal in ironisierender und sarkastisch-kommentierender Weise
5.5 Typ V – Orientierung an den individuellen Problemlagen in der Ich-Fokussierung
5.6 Typ VI – Orientierung an reflexiver und transitiver Bewältigungserfahrung
5.6.1 Biographische Reflexivität
5.6.2 Hilfe- und Therapieerfahrung
6 Exemplarische Falldarstellung zu Paul
7 Bedeutungen von Bewältigungspraxen obdachloser Menschen in multiperspektivischer Betrachtung
7.1 Zur Bedeutung für obdachlose Menschen
7.2 Zur Bedeutung für die Theorieentwicklung im Fachdiskurs
7.3 Zur Bedeutung für die Praxis Sozialer Arbeit mit obdachlosen Menschen
8 Fazit und Ausblick
关于作者
Nora Sellner,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholische Hochschule
Nordrhein-Westfalen, Promotion an der Universität Duisburg-Essen