Am 24. Februar 2022 hat eine Zeitenwende stattgefunden: Russland beginnt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und das ganze Weltgefüge gerät aus den Fugen.
Oksana Sabuschko ist am 23. Februar 2022 scheinbar nur auf dem Sprung, um eine zweitägige Buchpräsentation in Polen zu absolvieren. Es sollte die längste Buchtour ihres Lebens werden …
Von da an gibt sie Interviews für Medien aus aller Welt, spricht vor dem Europäischen Parlament in Straßburg und entschließt sich letztlich, die kurze Interviewform über Bord zu werfen und diesen Essay zu schreiben.
Gekonnt verwebt sie die Geschichte der Ukraine und Russlands aus den letzten 300 Jahren, setzt sich intensiv mit den Auswirkungen des Ersten und Zweiten Weltkriegs auseinander, zeigt auf, was in 30 Jahren ukrainischer Unabhängigkeit seit 1991 alles geschehen ist und wie die Ereignisse von 2004 und 2014 dem heutigen Krieg den Boden bereitet haben. Immer wieder flicht sie dabei persönliche Erfahrungen ein und gibt subjektive Einblicke in das, was der ukrainischen Bevölkerung ein kollektives Trauma ist.
Sabuschko breitet den Leser*innen einen stetig fortgeschriebenen Teppich ukrainischer Geschichte aus – im Ton ist sie kämpferisch, emotional, provozierend und wütend.
关于作者
Oksana Sabuschko wurde 1960 geboren und lebt in Kiew. Sie studierte Philosophie und zählt zu den bedeutendsten Schriftsteller*innen der heutigen Ukraine. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit vielen Preisen ausgezeichnet.
Bei Droschl erschienen die Romane ‘Feldstudien über ukrainischen Sex’ (2006) und ‘Museum der vergessenen Geheimnisse’ (2010) sowie die Essaybände ‘Planet Wermut’ (2012) und ‘Der lange Abschied von der Angst’ (2018). In ihrem Werk nimmt Sabuschko von einem kritisch feministischen, postkolonialistischen Standpunkt aus Stellung zu Politik und Geschichte ihres Landes.