In der öffentlichen Rede, in politisch-populistischen Debatten und in massenmedialen Berichten ist »Parallelgesellschaft« ein seit Jahren viel strapazierter Begriff. Mit seiner Geschichte politischer Instrumentalisierung geht die Gefahr von Affirmation gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse einher. Die Beiträge des Bandes setzen sich im Kontext populärer Musik mit parallel bestehenden, scheinbar unverbundenen Strukturen, Begriffen und Konzepten auseinander. Neben einem Blick auf die deutsch-deutsche Entwicklungsgeschichte der Popular Music Studies werden pop-kulturelle Differenzparadigmen u.a. aus musikwissenschaftlicher, musiksoziologischer, ethnomusikologischer und juristischer Sicht kritisch aufgearbeitet.
关于作者
Sean Prieske ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post Doc) im Forschungsprojekt »Pop Prints: The Production of Popular Music in Austria and Germany, 1930-1950« an der Paris Lodron Universität Salzburg. Zuvor promovierte er zu Musik im Fluchtkontext an der Humboldt-Universität zu Berlin, war wissenschaftlicher Mitarbeiter am UNESCO Lehrstuhl für Transcultural Music Studies der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und Assistant Director am Center for Word Musik der Stiftung Universität Hildesheim. 2021 leitete er mit Utku Ögut eine Forschungsgruppe zu deutsch-türkischem Musikaustausch an der Berlin University Alliance. Er betreibt den musikwissenschaftlichen Podcast Musikgespräch.