Schellings und Hegels Äußerungen, Fichte habe keine Naturlehre, bewirkten, daß dies bis in die 80er Jahre hinein nicht weiter untersucht wurde. In vorliegender Arbeit stellt der Herausgeber der Akademie-Ausgabe 1984 daher erstmals Fichtes Naturlehre in ihrem systematisch rigorosen Aufbau vor und zeigt ihre epistemologischen und erkenntniskritischen Ansätze. Der Anteil, der transzendentaler Deduktion und empirischer Induktion in der Erkenntnis der Naturverfassung zukommt, wird deutlich abgegrenzt und spekulative Gedankenentwicklung ausgeschlossen. So ergibt sich, daß Fichtes Naturkonzeption auch angesichts der damaligen naturwissenschaftlichen Ergebnisse einer kritischen Prüfung standhält.
关于作者
Reinhard Lauth (* 11. August 1919 in Oberhausen/Rheinland; † 23. August 2007 in München) war ein deutscher Philosoph. Lauth studierte von 1938 bis 1942 Philosophie mit den Nebenfächern Romanistik und Physiologie und wurde 1942 mit einer Arbeit über die Naturerkenntnis, Sinngebung und Verwirklichung in der modernen französischen Literatur und bildenden Kunst zum Dr.phil. promoviert. 1944 wurde er mit einer Arbeit über die Resorption der intrakutanen Kochsalzquaddel bei Hautkrankheiten zum Dr. med. an der Universität Kiel promoviert. 1948 habilitierte er sich in Philosophie mit zwei Arbeiten, „Der Frage nach dem Sinn des Daseins“ und „Die Philosophie Dostojewskis“. 1954 wurde er zum apl. Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München ernannt. 1978 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Philosophie an der LMU. Er war zudem als erster Deutscher nach dem Weltkrieg 1968 Gastprofessor an israelischen Universitäten in Tel Aviv und Jerusalem. Unter anderem lehrte er auch einige Zeit an der Sorbonne in Paris. Lauth starb am 23. August 2007 im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit in München.