Während des Zweiten Weltkriegs gab es in fast jedem Ort in Deutschland Arbeitskommandos mit Kriegsgefangenen, vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, bei Bauvorhaben und in Industriebetrieben. Der Einsatz der sowjetischen Kriegsgefangenen erfolgte unter Missachtung der Bestimmungen der Internationalen Genfer Konvention und war durch brutale Behandlung, Unterversorgung, schlechte Arbeitsbedingungen und eine hohe Todesrate gekennzeichnet. Mit der vorliegenden Edition wird der Arbeitseinsatz der sowjetischen Kriegsgefangenen in seiner ganzen Breite dokumentiert. Die ausgewählten Quellen vermitteln einen umfassenden Eindruck von den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Gefangenen und dem Handeln von Wehrmacht, Zivilverwaltung und Arbeitgebern. Die Auswahl basiert auf der Auswertung umfangreicher Quellenbestände in einschlägigen Archiven und bezieht sich geographisch auf den Bereich des Landesarbeitsamtes Niedersachsen, der weitgehend identisch mit dem heutigen Bundesland ist. In diesem Gebiet waren bis zu 65.000 sowjetische Kriegsgefangene gleichzeitig im Einsatz. Die Dokumentation wird durch eine ausführliche wissenschaftliche Darstellung und kommentierende Einführungen ergänzt.
关于作者
Die Herausgeber:
Rolf Keller, geb. 1956, 1999-2004 Vertreter des Landes Niedersachsen im deutschrussischen Forschungsprojekt ‘Sowjetische Kriegsgefangene’; 2000-2008 Leiter des Recherche- und Ausstellungsprojektes ‘Kriegsgefangenenlager’ im Rahmen der Neukonzeption der Gedenkstätte Bergen-Belsen; seit 2004 Abteilungsleiter in der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Celle.
Silke Petry, geb. 1963, 2004-2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten im Projekt ‘Neugestaltung der Gedenkstätte Bergen-Belsen’; seit 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Dokumentationsstelle Widerstand und Verfolgung 1933-1945 auf dem Gebiet des Landes Niedersachsen der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Celle.