Johann Arndt (1555–1621) hat mit seiner Frömmigkeitsliteratur eine außerordentlich breite Wirkung erzielt. Das Anliegen, seine Leser zu einer geistlichen Erneuerung anzuleiten, gilt als Leitmotiv seiner Schriften. Arndts Lehre der Nachfolge Christi ist in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung. Die Untersuchung des imitatio-Christi-Konzepts offenbart das schillernde Profil des Theologen, der bestrebt ist, teils disparate Traditionen in einem Entwurf zusammenzuführen. Zur Sprache kommen neben der lutherischen Theologie insbesondere Paracelsus und die an ihn anknüpfende Schule, Valentin Weigel, sowie mittelalterlich-mystische Quellen. Diese Studie analysiert die Varianten der zwischen 1605 und 1610 gedruckten Auflagen des Buchs ›Von wahrem Christentum‹ komparatistisch. Arndts Passionspredigten und weitere ausgewählte Texte werden in die Untersuchung einbezogen. Vergleiche mit Schriften Johann Gerhards und Valentin Weigels zeigen markante Punkte des theologischen Profils Arndts.
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Dr. Thomas Illg ist seit 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Universität Hamburg. Im Juli 2010 wurde er mit einer kirchengeschichtlichen Arbeit über Johann Arndts Verständnis der Nachfolge Christi promoviert.