Nachdem der Reichspräsident der jungen Weimarer Republik, Friedrich Ebert, am 28. Februar 1925 verstorben war, wandte sich die Frankfurter Zeitung mit der Bitte um einen Nachruf an Thomas Mann. Der laut Datierung am Tag folgenden Tag in München entstandene Text wurde am 6. März abgedruckt und schließt mit den Worten: »[I]ch halte den Wunsch für vorherrschend, der neue Präsident möchte mit denselben Eigenschaften begabt sein, die Ebert auszeichneten.« Mann lernte Ebert im Februar des Jahres 1922 anlässlich der Frankfurter Goethe-Woche persönlich kennen und scheint das Wirken des Sozialdemokraten unterstützt zu haben. So äußerte er sich auch an anderer Stelle positiv, beispielsweise in seinem großen Vortrag ›Von deutscher Republik‹, der im selben Jahr erschien und als entscheidender Wendepunkt hinsichtlich Manns politischer Entwicklung zur Republik gilt.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.