Der SPD-Politiker Walter Kolb war seit 1946 Oberbürgermeister Frankfurts und so mitverantwortlich für die Entscheidung, Thomas Mann im Jahr 1949 mit dem Goethepreis auszuzeichnen. Um der Stadt, mit der ihn vielseitige Beziehungen verbanden, für die Ehrung zu danken, hatte Mann am 25. Juli 1949 in der Paulskirche gesprochen (vgl. ›Ansprache im Goethejahr 1949‹). Den Brief an Kolb verfasste er, so verrät es das Tagebuch, am 20. August 1949. Er bezieht sich darin unter anderem auf einen weiteren feierlichen Anlass, die große Frankfurter Goethe-Feier am 28. August, der er jedoch nicht beiwohnen konnte – Mann war zu jener Zeit bereits wieder in Kalifornien. Abgedruckt wurde die Dankesbotschaft 1963 in ›Die Träger des Goethepreises der Stadt Frankfurt am Main‹ (August Osterrieth, Frankfurt am Main). Weitere Abdrucke sind nicht ermittelt.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.