Die offiziell seit Februar 1947 bestehenden »United World Federalists« verfolgten kein geringeres Ziel als die Bildung einer demokratischen, föderalistischen Weltregierung. Unter Mitarbeit von Elisabeth Mann-Borgese und ihrem Ehemann, dem Historiker Giuseppe Antonio Borgese, war an der Universität Chicago der Entwurf einer Welt-Verfassung entstanden. Dieses »erstaunliche Elaborat« wurde 1949 als ›Projet de constitution mondiale‹ auch in Frankreich veröffentlicht; Thomas Mann war der dringenden Bitte seiner jüngsten Tochter nachgekommen und hatte dafür ein Vorwort verfasst. Er äußerte sich in jenen Jahren mehrfach über die »real-utopische Veranstaltung«, der er viel Sympathie entgegenbrachte – zuletzt war im Mai 1948 sein ›Brief über den Entwurf einer Welt-Verfassung‹ erschienen.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.