»So war auch der Mensch: ein dämonisch gequältes Kind.« Das Verhältnis zwischen Thomas Mann und Frank Wedekind war geprägt von gegenseitiger Bewunderung, zeitweise aber auch von massiven Meinungsverschiedenheiten, die sich vor allem als Folge von Manns Beitritt zum Münchner Zensurbeirat 1912 ergeben hatten. In seinem Nachruf, der am 15. März 1918 in der B.Z. am Mittag veröffentlicht wurde, würdigt Thomas Mann das Können und das richtungsweisende Werk des Dramatikers, der zeit seines Lebens sehr mit inneren wie äußeren Widerständen zu kämpfen hatte.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.