Im 5. Band des Handbuchs des Antisemitismus behandeln mehr als 140 Autoren in 330 Artikeln Parteien und Vereine, staatliche Behörden und kirchliche Vereinigungen, Nichtregierungsorganisationen und informelle Gruppierungen, Institute, wissenschaftliche oder soziale Gesellschaften, in deren Programm oder Praxis Judenfeindschaft eine Rolle spielt. Ebenso sind Vereinigungen und Zusammenschlüsse, die sich die Bekämpfung des Antisemitismus zum Ziel gesetzt haben, in diesem Band zu finden. Judenfeindliche Gruppierungen waren (und sind teilweise noch) der Alldeutsche Verband, Antisemitenbund (Österreich) und die Antisemitenliga (Deutschland), die Partei Jobbik im gegenwärtigen Ungarn, der Ku Klux Klan in den USA, die Muslimbruderschaft, Noua Dreapta (Rumänien), die NPD, Ossewabrandwag (Südafrika), Radio Maryja (Polen) und die Schweizerische Christenwehr. Neben den ideologisch eindeutig festgelegten Organisationen finden sich auch judenfeindliche Bezüge im Alpenverein, in der Naturschutzbewegung, in der Tierschutzbewegung und in religiösen Vereinigungen wie Opus Dei oder der Priesterbruderschaft Pius X. Beispiele für Institutionen, die sich die Bekämpfung des Antisemitismus zum Ziel setzten oder sich mit dessen Auswirkungen befassen, sind der Abwehr-Verein, der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, die Jewish Agency, der Paulus-Bund, oder der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten.
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Wolfgang Benz, Technische Universität, Berlin.