Wolfgang Körner nennt seinen Roman »eine Sommergeschichte«. Das ist er auch und eine Liebesgeschichte dazu. Aber wer leichte Unterhaltung erwartet, wird enttäuscht sein, denn diese Sommergeschichte hat einen dunklen Hintergrund. Die Liebe zwischen einer 34jährigen Lehrerin und einem 22jährigen Studenten ist überschattet von der Auseinandersetzung zwischen Staatsraison und Bürgerinitiativen, dem Zwiespalt, in den der Einzelne im gesellschaftspolitischen Engagement unserer Tage gerät.
Die Lehrerin Christiane lebt in der idyllischen Kleinstadt im Weserbergland zufrieden und abgeschirmt von Umweltproblemen, bis sie den viel jüngeren Michael kennenlernt. Sie lieben einander einen Sommer lang. Christiane tritt heraus aus ihrem bisherigen emotionslosen Leben, schließt sich dem hitzigen Michael an in seinem Engagement in Bürgerinitiativen gegen den Bau von Atomkraftwerken. Das führt zu Schwierigkeiten in der Schule, ein Disziplinarverfahren droht. Die Liebe hält dem Druck von außen nicht stand. Christiane gibt auf. Die Zeit mit Michael ist vorbei. Oder wie es am Ende der Geschichte heißt: »Sie war vierunddreißig Jahre alt, und ihre Niederlagen hatten sie vorsichtig werden lassen, und er war zweiundzwanzig und glaubte, daß man den Bau von Atomkraftwerken verhindern kann.«
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
关于作者
Wolfgang Körner wurde 1937 in Breslau geboren. Er hat zahlreiche Romane und Erzählungen sowie Kinder- und Jugendbücher geschrieben, von denen einige auch als Fernsehfilme erfolgreich waren.