Eine herrliche Satire auf blinden Fortschrittsglauben in China und anderswo
Spätestens seit dem »Kleinen Wörterbuch für Liebende« hat die in London lebende Chinesin Xiaolu Guo die deutschen Leser mit ihrem hintergründigen Witz und literarischen Scharfsinn für sich begeistert. In ihrem neuen Buch lässt sie ein UFO mit der chinesischen Obrigkeit kollidieren. Der ko(s)mische Zusammenstoß bringt bürokratischen Irrsinn und ideologisch verbrämte Dummheit zum Vorschein, die nicht nur in China ihr Unwesen treiben.
Einer jungen Bäuerin aus der hintersten Ecke Chinas widerfährt eines Morgens im Jahre 2012 etwas Unglaubliches: sie entdeckt in einem Reisfeld ein UFO und einen verletzten Fremden. Nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hat, leistet sie ungeachtet aller Gesetze und Regeln Erste Hilfe und nimmt den Alien mit nach Hause.
Am nächsten Tag ist er verschwunden. Dafür tauchen Vertreter der Staatsmacht aus Beijing auf, und eine Kontrollmaschinerie kommt in Gang, die das Dorf überrollt. Alles und jeder wird überprüft. Schließlich, auf dem Höhepunkt der Hysterie, trifft ein Scheck über 2000 Dollar ein, geschickt vom geretteten Alien aus Amerika. Das Geld des Klassenfeinds bringt die Verhältnisse in dem beschaulichen Dorf nun endgültig zum Tanzen …
关于作者
Xiaolu Guo gehört zu den interessantesten Autorinnen der jüngeren Generation in China. 1973 in einer kleinen Stadt am Chinesischen Meer geboren, ging sie mit 18 Jahren nach Beijing, wo sie an der Filmhochschule studierte. Im Jahr 2002 zog sie nach London. Ihr noch in China geschriebener Roman „Stadt der Steine“ wurde hier 2004 von Presse und Lesern begeistert aufgenommen. Danach begann Guo, auf Englisch zu schreiben. All ihre nachfolgenden Romane waren für renommierte Preise nominiert. Mit ihrer Autobiographie „Es war einmal in Fernen Osten“ gewann sie den National Book Critics Circle Award 2017.Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London und Berlin.