Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik – Latein, Note: 1, 00, , Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen Entwurf für eine Prüfungslehrprobe im Fach Latein.
Anhand dieses kompetenzorientierten Unterrichtskonzepts sollen Oberstufenschüler Innen eine prominente Textstelle aus Petrons ‘Satyrica’ über den ambivalenten Umgang von Trimalchio, der schillernden Hauptfigur der Cena, mit Sklaven (Petron, Satyrica 70, 11-71, 5) übersetzen und analysieren. Konsequente Vokabelvorentlastung und Texthilfen vereinfachen den Lernenden das Übersetzen. Im Anschluss vergleichen die Heranwachsenden die Ergebnisse mit dem bekannten Sklavenbrief von Seneca (Seneca, epistulae morales 47, 1-2) und arbeiten heraus, ob es sich bei Petron um eine Parodie von Senecas Schrift handelt.
Zudem erschließen die Schüler:innen anhand eines Arbeitsblattes als Kopiervorlage die zwiegespaltene Behandlung des Trimalchio von seinen Untergebenen. Als Brücke zur Gegenwart vergleichen die Lernenden das primitive und protzende Verhalten Trimalchios mit dem der ‘schrecklich glamourösen Familie der Geissens’ anhand eines Videoclips. Als innovatives und motivierendes Element wird auch ein schüleransprechender Comic zur Cena mit einbezogen.
عن المؤلف
Michael Stierstorfer (*1985) hat an der Universität Regensburg Germanistik, Latinistik,
Gräzistik, Klassische Archäologie und Erziehungswissenschaften studiert. Darüber hinaus
war er während seiner Studienzeit als Intensivierungslehrer für Latein an einem Regensburger
Gymnasium tätig. Seit 2012 ist er als Schulbuchautor für Lateinbücher und Mitarbeiter der
Herausgeber beim Oldenbourg Verlag in München aktiv. Von 2014-16 war er
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Didaktik der Deutschen Sprache und
Literatur an der Universität Regensburg. In seinem interdisziplinären Promotionsprojekt in
Kooperation mit dem Lehrstuhl für Didaktik der Alten Sprachen (Ludwig-Maximilans-
Universität München) beschäftigte sich Herr Stierstorfer mit (post-)modernen
Rezeptionsdokumenten zur griechisch-römischen Mythologie und deren Potenziale für den
Lateinunterricht. Im Rahmen dieses Projekts ist er als Referent auf zahlreichen
Lehrerfortbildungen und Kongressen in Deutschland und Österreich tätig und hat 2015 eine
internationale Tagung zum Thema „Verjüngte Antike im Mediendialog“ an der LMU geleitet.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen einerseits auf der Analyse von antiken Motiven in der
phantastischen Literatur und andererseits auf dem Umgang mit Märchen und Sagen im
Deutsch- bzw. Lateinunterricht. In diesem Zusammenhang hat er bereits mehrere
Unterrichtsmodelle in didaktischen Zeitschriften publiziert. Seit Herbst 2016 ist Michael
Stierstorfer als Lehrkraft für Latein und Deutsch an einem bayerischen Gymnasium tätig.