Der vorliegende Band umfasst den Briefwechsel Schleiermachers von April 1806 bis Ende 1807, dem Zeitpunkt seiner endgültigen Übersiedlung nach Berlin. Im Sommer 1806 lehrt Schleiermacher das letzte Semester an der Hallenser Universität, wobei er zum ersten Mal Kirchengeschichte und Christliche Sittenlehre liest. Mit dem Zusammenbruch Preußens und der Besetzung Halles durch französische Truppen im Oktober 1806 findet Schleiermachers akademische Wirksamkeit ein abruptes Ende durch die Schließung der Universität und die Vertreibung der Studenten. Er bleibt zunächst in Halle, um das Schicksal der Universität abzuwarten, beginnt aber im Sommer 1807 mit Privatvorlesungen in Berlin, wohin er Ende 1807 endgültig übersiedelt, in der Hoffnung auf eine Berufung an die neu zu gründende Berliner Universität. Der drohende Krieg und die Niederlage Preußens sind zentrale Themen des Briefwechsels. Eine große Rolle spielen die beruflichen Perspektiven Schleiermachers und die Hoffnung auf die neu zu errichtende Berliner Universität.
Von den insgesamt 425 Briefen dieses Bandes sind 240 an Schleiermacher gerichtet und 185 von ihm selbst geschrieben. 127 der hier dokumentierten Briefe konnten nur erschlossen werde; von ihnen ist kein Text überliefert. Von den übrigen Briefen waren bisher nur 80 vollständig gedruckt. 41 Briefe waren bisher im Verhältnis zu den überlieferten Texten bzw. Textzeugen nur gekürzt publiziert; sie werden hier erstmals entsprechend der Überlieferungslage vollständig ediert. 177 Briefe werden im vorliegenden Band überhaupt erstmals ediert.
Über den Autor
Andreas Arndt, Humboldt-Universität zu Berlin und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften; Simon Gerber, Freie Universität Berlin und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.